Der Kampf um die Verfügungsgewalt über das Gold des venezolanischen Staates im Ausland ist um eine Facette reicher. Aktuell liegen nicht weniger als 1,3 Milliarden US-Dollar in Gold in den Edelmetalltresoren der BoE in London. Im Rechtsstreit zwischen Venezuelas Zentralbank in Caracas (BCV) und der Bank of England (BoE) in London rund um den Verkauf venezolanischer Goldreserven haben sich jetzt die Vereinten Nationen (UNO) eingeschaltet.
Die Organisatoren des UNO-Entwicklungshilfeprogramms würden Erlöse aus einem möglichen Verkauf des Goldes verwalten, um damit Hilfsgüter zur Bekämpfung der Corona-Krise für Venezuela ankaufen.
Unterstützung aus Caracas
Unterstützt wird diese UNO-Initiative durch die Verantwortlichen in der BCV in Caracas. Venezuelas Zentralbank-Vorsitzender Calixto Ortega sieht die UNO als unparteiisch und objektiv.
UNO-Repräsentanten würden sich nicht in Schattengeschäfte der Opposition oder der USA verwickeln lassen, so Ortega in einer Stellungnahme.
BoE hat Regime von Maduro Anerkennung entzogen
Der Streit um die Freigabe bzw. Verwendung der milliardenschweren Goldreserven in London hat seinen Grund darin, dass die BoE das Regime des marxistischen Staatspräsidenten Nicolas Maduro nicht mehr als legitime Vertretung Venezuelas anerkennt.
Für die Londoner Banker und Vermögensverwalter des Goldes ist der konservativ-liberale Parlamentspräsident Juan Guaidò das legitime Staatsoberhaupt und damit auch der Verfügungsberechtigte über die Edelmetallreserven des Landes.