Nachdem die Covid-19-Pandemie in der internationalen Wahrnehmung wieder zurückfällt, gewinnen alte außen- und sicherheitspolitische Konflikte neue Bedeutung. Kim Yo-jong, Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un, schießt sich auf den südkoreanischen Nachbarn ein.
Nach einer Flugblatt-Aktion südkoreanischer Aktivisten gegen Nordkorea droht die Nummer zwei des kommunistischen Regimes mit einer unmittelbaren Beendigung des Militärabkommens mit Südkorea.
Südkorea verbietet Provokationen
Südkoreas Verteidigungsminister Jeong Kyeong-doo hat als Reaktion darauf die Flugblatt-Aktion jetzt verbieten lassen. Auch weiterer gesetzliche Maßnahmen gegen Provokationen an der Grenze zu Nordkorea könnten jetzt umgesetzt werden.
Das von Kim Yo-jong angesprochene Militärabkommen zwischen Nord- und Südkorea stammt aus dem September 2018 und regelt die Vermeidung von Zwischenfälle an der schwer militarisierten Grenze.
Flugverbotszonen und Militärübungs-Verbot stehen am Spiel
Würde die Ankündigung von Kim Yo-ung tatsächlich umgesetzt, dann stünde sowohl die im Herbst 2018 vereinbarte Flugverbotszonen nahe der Demarkationslinie, als auch das Militärübungs-Verbot im unmittelbaren Grenzgebiet auf der Kippe.
Damit nicht genug, könnte auch das gemeinsame Verbindungsbüro in der grenznahen nordkoreanischen Stadt Kaesong geschlossen werden. Und Südkorea könnte darüber hinaus ein kompletter Rückzug aus dem gemeinsamen –seit Anfang 2016 aber geschlossenen – Industriepark in Kaesong drohen.