Viele Firmen wollen noch mehr Mitarbeiter zum AMS schicken und damit das Angebot reduzieren, was die Auftragspreise in die Höhe treibt.

3. Juni 2020 / 13:48 Uhr

Firmen wollen ihr Angebot verteuern, indem sie Mitarbeiter entlassen

Gegenüber unzensuriert meinte ein Unternehmer, dass viele Firmen nach der Corona-Krise nicht wieder regulär Personal einstellen würden, sondern sogar, im Gegenteil, viele ihrer Mitarbeiter entlassen wollen. Gleichzeitig möchten viele Unternehmer Aufträge nur noch annehmen, wenn vom Kunden faktisch Wucherpreise bezahlt werden.

Seit einigen Tagen berichten Medien darüber, dass Firmen nach der Kurzarbeit Kündigungen planen. Jener Unternehmer, der mit unzensuriert sprach, meinte, dass er die Corona-Zeit zum Nachdenken genutzt habe, so wie viele seiner Bekannten aus dem Unternehmerkreis. Der Mitt-Fünfziger vertritt die Ansicht, dass er nicht mehr bereit sei, bis zu 80 Stunden pro Woche zu arbeiten. Er will es ruhiger angehen und verdient dabei laut seinen Berechnungen auch nicht viel weniger. Von seinen Mitarbeitern will er nur einen Kern und somit faktisch ein Drittel behalten. Auch viele seiner befreundeten Unternehmer sehen das jetzt so. Innerhalb der Wirtschaftskammer sei das bereits Gesprächsstoff.

Auch kleine Firmen wollen Personal kündigen

Anders als medial behauptet, sollen auch die kleinen Firmen besonders dazu neigen, Mitarbeiter abzubauen. Denn schließlich weiß man nicht, ob angesichts der aktuellen Lage langfristig die Löhne bezahlt werden können, wenn es keine gesicherten Aufträge gibt.

Wenn allerdings die Firmen ihr Angebot reduzieren, aber die Nachfrage an Aufträgen steigt, führt das zu höheren Preisen. Der Unternehmer berichtet von einem Malermeister, der angefragt wurde, ein Haus herzurichten. Der Kunde brauchte die Arbeiten dringend, da er ein Haus verkaufen wollte. Der Malermeister allerdings meinte, er könne den Auftrag nur bewerkstelligen, wenn der Preis passe. Und gefordert wurde ein Wucherpreis mit dem Hinweis, dass der Kunde sich ja auch woanders umsehen könne. Der Kunde fand aber niemanden und bezahlte letztendlich den Wucherpreis.

Der Unternehmer meint, dass die „Alten“ durch ihre Stammkundschaft, ihre aufgebauten und großteils abbezahlten Ressourcen sowie ihrem Know-how gegenüber potentiellen Firmen-Neugründern klar im Vorteil wären. Wer eine Firma gründen will, braucht vermutlich auch einen Kredit. Wer weiß, ob die Banken diesbezüglich aktuell großzügig sind?

Die Moral der Geschichte

Wenn die Rechnung aufgeht, werden demnächst noch mehr Arbeitslose beim AMS stempeln gehen. Die Firmen reduzieren damit ihr Angebot und treiben ihre Preise in die Höhe. Übrig bleibt der Kunde, der mit seinen Sozialversicherungsbeiträgen die Arbeitslosen finanziert und noch tiefer in die Tasche greifen muss, wenn er Facharbeiter braucht.

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