Ungewöhnliche Szenen spielen sich aktuell in den venezolanischen Hoheitsgewässern ab. Wegen Treibstoffknappheit im südamerikanischen Erdölförderland Nummer eins ist man von Lieferungen aus dem Iran abhängig. Diese müssen nun durch die Marine gegen die US-Blockadepolitik eskortiert werden. Aktuell sind fünf iranische Öltanker auf dem Weg nach Venezuela, um die Treibstoffversorgung im krisengeschüttelten Land aufrechtzuerhalten.
Die Schiffe hatten zuletzt die Meerenge von Gibraltar passiert und dürften laut Plan die venezolanische Küste Ende Mai oder Anfang Juni erreichen. Wenn sie die See-Wirtschaftszone Venezuelas erreichen, sollen Marineschiffe den Begleitschutz gegen US-Störmanöver bilden.
Iran und Venezuela befürchten US-Kaper-Versuch
Sowohl der Iran, als auch Venezuela, beide ganz oben auf der Sanktionsliste des US-Administration in Washington, befürchten einen US-Kaper-Versuch gegen die fünf Öltanker und ihre kostbare Fracht. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat sich in einem Brief an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bereits besorgt über entsprechende US-Aktionen gezeigt.
Admiral Craig Faller, Kommandant des Südkommandos der US-Armee und damit für Venezuela zuständig, zeigte sich wiederum irritiert über die iranischen Aktivitäten gegenüber Venezuela. Seit dem gescheiterten Putschversuch der Opposition gegen Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro liegen auf allen Seiten die Nerven blank.