US-Außenminister Mike Pompeo hat die Kritik seines bundesdeutschen Amtskollegen Heiko Maas (SPD) am Stopp der US-Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation WHO zurückgewiesen. In einem Brief, der der Heidenheimer Zeitung vorliegt, schreibt er:
Unsere höchste Priorität gilt dem Schutz von Leben, nicht öffentlichkeitswirksamen Gesten und kleinlicher Politik.
Graben zwischen Washington und Berlin
Das Schreiben sei in sarkastischen Ton gehalten und mache die Unstimmigkeiten zwischen Washington und Berlin deutlich. So appelliert der US-Außenminister durchaus treffend an seinen deutschen Kollegen:
Wir zählen auf Sie, Heiko, mit uns diesen Kampf für die Freiheit zu führen.
Pompeo stelle sich entschieden hinter die Einstellung der Zahlungen und erinnert daran, dass die USA jahrelang der größte Geldgeber der WHO waren. Die Organisation habe ihre Mission aber bereits bei vergangenen Gesundheitskrisen wie SARS, der Schweinegrippe oder Ebola verfehlt.
Trump: WHO ist von China beeinflusst
Maas hatte sich Mitte April in einem Brief an Pompeo gewandt und darum gebeten, die Folgen des Zahlungsstopps noch einmal zu überdenken und keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen.
US-Präsident Donald Trump hatte die eingestellten Zahlungen mit falschen Entscheidungen der WHO im Kampf gegen das Coronavirus begründet und der Weltgesundheitsorganisation vorgeworfen, sich von Anweisungen aus Peking beeinflussen zu lassen und in der Folge die Zahlungen ausgesetzt. Seither ist der Milliardär Bill Gates der Hauptfinancier der supranationalen UN-Organisation.