Wochenlang hat die Austria Presseagentur (APA) Tag für Tag schön brav jede Pressekonferenz und jede Doktrin von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und seiner schwarz-grünen Bundesregierung im Zusammenhang mit gesetzten COVID-19-Maßnahmen verkündet. Jetzt droht als Dank dafür die Kündigung von 25 Mitarbeitern in der APA-Redaktion. Die Kündigungswelle betrifft damit immerhin rund zehn Prozent der aktuell Bediensteten. Dagegen wendet sich jetzt eine Belegschafts-Resolution der Angestellten und Redakteure, die sich an die Genossenschafter der APA wendet:
Während die Rettung von Jobs inmitten der Coronakrise allgemein als eine der wichtigsten Aufgaben in unserem Land angesehen wird, ist in der APA ein massiver Personalabbau angekündigt worden. 25 Stellen sollen wegfallen, davon mindestens elf durch Kündigungen langjähriger Mitarbeiter. Die weiteren Arbeitsplätze sollen durch Teilzeit, Altersteilzeit, Nichtnachbesetzungen, Karenzen etc. eingespart werden. Das bedeutet einen Jobabbau in der APA-Genossenschaft (Nachrichten-Redaktion und zentrale Bereiche) von mehr als zehn Prozent.
APA-Betriebsrat soll nicht eingebunden gewesen sein
Die Mitarbeiter der APA beklagen auch, dass der Betriebsrat in die Maßnahmen zum Personalabbau nicht eingebunden gewesen sein soll. Die Kündigung von einem Zehntel der Belegschaft ist für sie nicht nachvollziehbar, und es gab keine Verhandlungen darüber. Deshalb habe die gewählte und gesetzliche Arbeitnehmervertretung auch ihre Rechte nicht angemessen wahrnehmen können. Erst am 30. April seit der Betriebsrat informiert worden.
Obwohl der Betriebsrat das Gespräch mit der Geschäftsführung gesucht habe, wurde hier von Seiten der APA nicht mehr weiterverhandelt, um Alternativen zur Kündigung zu schaffen, sondern der Arbeitsplatzabbau in unveränderter Art und Weise am 5. Mai via Videobotschaft verkündet.
APA-Genossenschafter als Repräsentanten der großen Medienhäuser
Bis auf die Kronenzeitung sind alle großen Medienhäuser des Landes APA-Genossenschafter, so etwa der Österreichischer Rundfunk (ORF), die Styria Media Group, die Mediengruppe Österreich, die Kurier Zeitungsverlag und Druckerei, die Oberösterreichischen Nachrichten, die Presse Verlags-Gesellschaft, die Standard Verlagsgesellschaft, die Tiroler Tageszeitung, die Salzburger Nachrichten Verlagsgesellschaft, die Vorarlberger Nachrichten (Russmedia), die Wiener Zeitung, das Oberösterreichisches Volksblatt und die Neue Vorarlberger Tageszeitung.