Die EU-weit sinkenden Milchpreise treiben nun erneut die französischen Landwirte auf die Barrikaden. Mit mehr als tausend Traktoren, Bussen und anderen Fahrzeugen rollt der Bauernverband FNSEA in einer Sternfahrt aus allen Richtungen auf die französische Hauptstadt Paris zu. Der Protest richtet sich gegen die Landwirtschaftspolitik der sozialistischen Regierung und der Staatsspitze. Im Fadenkreuz der Bauernproteste stehen einmal mehr Staatspräsident Francois Hollande und sein Ministerpräsident Manuel Valls.
Die Bauernvertreter wollen mit Vertretern der Regierung und der Nationalversammlung zusammentreffen, um ihre Existenzprobleme zu erörtern. Man hofft, dass es zu einer weiteren nationalstaatlichen Sonderregelung für die Milchwirtschaft kommt, damit die bäuerliche Wertschöpfung erhalten bleibt.
Letzte Markordnung fand Ende Juli 2015 statt
Bereits Ende Juli war es zu Bauernprotesten in Paris gekommen. Die französische Regierung schloss daraufhin am 27. Juli mit den Vertretern der Milchwirtschaft eine Vereinbarung, um den Bauern eine Wertschöpfung von 36 Cent pro kg für die Milch zu garantieren. Im Vorfeld war dieser Betrag auf 30 Cent abgesunken.
Da die im Juli vereinbarten Maßnahmen offensichtlich nicht gegriffen haben, sind die Bauernproteste in Frankreich wieder aufgeflammt. Proteste der Landwirte sind keine Seltenheit, die standesbewussten französische Bauern ziehen immer wieder nach Paris um gegen die Regierung zu demonstrieren.