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Wolodymyr Selenskyj und Nord Stream

Sollte der ukrainische Präsident Selenskyj tatsächlich den Anschlag auf die “Nord Stream”-Pipelines befohlen haben, könnte es für ihn bald sehr unbequem werden.

16. August 2024 / 07:12 Uhr

Wusste Selenskyj von Plänen? Ukraine-Militär soll Anschlag auf “Nord Stream” geplant haben

Vor fast zwei Jahren wurden die beiden russisch-deutschen “Nord Stream”-Pipelines gesprengt. Politik und Medien hatten schnell einen Verdächtigen ausgemacht: Russland sollte (warum auch immer) die eigenen Gas-Pipelines zerstört haben. Nun wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt per Haftbefehl einen Ukrainer und zwei mögliche Komplicen (ebenfalls Ukrainer) sucht, die für den Anschlag verantwortlich sein sollen (unzensuriert berichtete).

Selenskyj soll von Anschlagsplänen gewusst haben

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte eine Mitwisserschaft stets vehement abgestritten – und kommt jetzt dank einer Recherche des Wall Street Journal (WSJ) umso mehr in Bedrängnis. Das WSJ berichtet, dass die Idee für den Anschlag vom 30. September 2022 bereits im Mai desselben Jahres entstanden sein soll. Dabei bezieht sich die Zeitung auf die Berichte eines ukrainischen Militärs, der an den Planungen beteiligt gewesen sein soll.

Recherchen setzten Ukraine-Präsident unter Druck

Was besonders Präsident Selenskyj jetzt erhebliche Kopfschmerzen bereiten dürfte: Die Pläne zum mutmaßlichen Anschlag auf die deutsche Energieversorgung sollen dem ukrainischen Präsidenten bekannt gewesen sein. Angeblich hatte er der Aktion bereits wenige Tage nach der Planung – die wohl unter erheblichem Alkoholeinfluss gestanden sein soll – stattgegeben. Insgesamt vier Personen sagten gegenüber dem WSJ, dass es zu mündlichen Absprachen gekommen war, schriftliche Dokumente soll es dazu nicht geben.

Militär konnte Operation nicht mehr abbrechen

Wie das Wall Street Journal weiter berichtet, soll sich Selenskyj dann noch von dem Vorhaben seiner Soldaten distanziert haben. Als er die Operation abblasen wollte, soll ihm Walerij Saluschnyj, der damalige und mittlerweile abberufene Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte (und inzwischen Botschafter in London), verständlich gemacht haben, dass man den Angriff nicht mehr abbrechen könne. Das Team, das den Anschlag ausführte, sei bereits auf dem Weg in die Ostsee und könne aufgrund der fehlenden Kommunikationstechnik (damit sollten die Attentäter nicht zu orten sein) nicht mehr erreicht werden.

Dilettantische Attentäter hinterließen Spuren

Insgesamt sollen an der Aktion sechs Personen beteiligt gewesen sein: Sie hatten eine Yacht angemietet und sich als Freunde ausgegeben, die lediglich eine harmlose Bootstour machen wollten. Dann muss jedoch einiges schiefgegangen sein: Nicht nur soll ein Taucher im Meer aus Versehen eine Bombe fallen gelassen haben, auch hinterließen die Attentäter nach den Recherchen des WSJ einige Spuren auf ihrer angemieteten Yacht namens “Andromeda”, darunter auch Fingerabdrücke und Spuren des eingesetzten Sprengstoffs. Diese Hinweise waren es dann auch, die die deutschen Ermittler auf die Fährten der mutmaßlichen Terror-Bande brachte.

Auffallend verdächtig in der Causa verhielten sich aber auch die polnischen Behörden: Der Ukrainer, nach dem der Generalbundesanwalt sucht, soll sich in Warschau aufgehalten haben und inzwischen wieder in der Ukraine sein. Die polnischen Behörden hatten damals keine Anstalten gemacht, den europäischen Haftbefehl zu exekutieren und den Mann für die Auslieferung nach Deutschland festzunehmen. Bekanntlich sind die Polen, so wie fast alle ehemaligen von den Sowjets besetzten und unterdrückten Warschauer-Pakt-Staaten, gar nicht gut auf die Russen zu sprechen und unterstützen die Ukraine mit allen Mitteln.

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