Neue Konflikte wachsen rund um die Arbeitsmarktpolitik, die auch jetzt in der Corona-Krise von ÖVP-Netzwerken etwa in der Land- und Forstwirtschaft praktiziert wird. So wurden im Bundesland Tirol durch Landwirtschafts- und Wirtschaftskammerfunktionäre vor wenigen Tagen ausländische Erntehelfer für die Bestellung der Gemüsefelder eingeflogen. Im Zuge des Transfers von 140 Rumänen wurde auch ein Arbeitnehmer nach Tirol gebracht, der mit dem Coronavirus infiziert war.
Dies sorgt für heftige Kritik von FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch:
Obwohl die Grenzen eigentlich dicht sein sollten, hatten ÖVP-Bauernbündler in Tirol mit Wissen und Willen der schwarz-grünen Landesregierung die Idee, rund 140 rumänische Erntehelfer in Zeiten der Coronavirus-Krise nach Tirol zu holen, um dort bei der Gemüseernte eingesetzt zu werden. Ein importierter rumänischer Erntehelfer wurde jetzt prompt positiv auf das Coronavirus getestet. Im ‚Erntehelfer-Airbus‘ aus Rumänien hatte dieser Infizierte potenziellen Kontakt zu 140 anderen Rumänen, die ebenfalls nach Tirol zum Ernteeinsatz geholt worden sind.
1.160.000 Arbeitslose stünden für die Landwirtschaft bereit
Komplett unverständlich für die FPÖ ist die Tatsache, dass nicht weniger als 1.160.000 Arbeitslose bzw. Kurzarbeitskräfte derzeit der Landwirtschaft als Erntehelfer zur Verfügung stehen würden. Aus diesem riesigen Potenzial müssten einige hundert Erntehelfer für die heimische Landwirtschaft motivierbar sein, um die Gemüsefelder in den nächsten Wochen zu bestellen.
Den zuständigen ÖVP-Ministerinnen Christine Aschaber (Arbeit) und Elisabeth Köstinger (Landwirtschaft) ordnet Belakowitsch jedenfalls ein Komplettversagen zu, da diese es in den letzten Wochen und Monaten nicht geschafft hätten, den Arbeitsmarkt für die Landwirtschaft auszurichten.