Bei Sportbegeisterten mehrt sich der Unmut über die Entscheidungen der Regierung, Freizeit-Aktivitäten einzuschränken. Nach der Pressekonferenz von Sportminister Werner Kogler (Grüne), gestern, Mittwoch, ist der Ärger vor allem bei Sportfunktionären noch größer.
“Kogler kennt Unterschied zwischen Hobby- und Amateursport nicht”
Der Präsident des Fußballvereins Hellas Kagran, FPÖ-Nationalratsabgeordneter Martin Graf, ließ auf Facebook seinem Unmut freien Lauf:
Heute musste ich zur Kenntnis nehmen, dass wir einen Sportminister Werner Kogler haben, der vom organisierten Sport keine Ahnung hat. Er kennt den Unterschied von Hobbysport und Amateursport gar nicht. Für ihn gibt es nur 2 Kategorien: Profisportler und Hobbysportler.
Er redet mit den (politischen) Dachverbänden, die künftig Hilfsgelder verteilen sollen. Er vergisst, dass es viele politisch unabhängige Vereine gibt, die sich in keinen politischen Dachverband pressen lassen wollen.
Nach 5 Wochen Betretungsverbot von Sportanlagen (de facto seit 12.3.2020) hat er noch immer kein Hilfskonzept für platzbesitzende Vereine, welche 100% der Kosten weiter tragen müssen und NULL Einnahmen haben (auch die Sponsoren brechen total weg).
Schnelle Hilfe sieht anders aus. Dieser Minister ist überfordert, ahnungslos und gehört einfach weg!
https://www.facebook.com/graf.martin.wien/photos/a.10151015602753524/10158275283333524/?type=3&theater
Unverständnis auch bei Freizeitsportlern
Mit diesen Aussagen spricht Graf wohl vielen Sportfunktionären aus dem Herzen. Warum der Profifußball in naher Zukunft wieder erlaubt sein soll, wenn die Spieler getestet sind, und in den Amateurligen nicht, wo Testungen auch durchgeführt werden könnten, versteht keiner.
Aber auch bei Freizeitsportlern herrscht Unverständnis über die Entscheidungen Koglers. „Nicht durchdacht!“, meinen etwa Tennisspieler, die sagen, dass mit der Länge eines Tennisplatzes, exakt 23,77 Meter, der Sicherheitsabstand um das 24-fache überschritten werde, Tennisspielen aber immer noch verboten sei (voraussichtlich erst ab 1. Mai im Freien erlaubt).
Das frühere Mitglied des Coronavirus-Krisenstabes der Regierung, Martin Sprenger, der das Gremium freiwillig verließ, nennt in einem Brief an addendum die Einschränkungen der Bewegung im Freien und die Schließung von vielen öffentlichen Plätzen „manchmal vollkommen überzogen“. Er wäre dafür, jegliche Form von Bewegung und Sport im Freien ab sofort wieder ohne jede Einschränkung zu erlauben. Das sei gut für die Psyche, das Immunsystem, die Gesundheit – und das Infektionsrisiko sei minimal.