Seit dem Tod des Terrorführers des Islamischen Staates (IS), Abu Bakr al-Baghdadi, rätselten Geheimdienste und Medienvertreter über die Identität des mutmaßlichen Nachfolgers in der IS-Hierarchie. Jetzt glaubt der englische Guardian hinter den Decknamen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Quraischi den Nachfolger von Al-Baghdadi ausfindig gemacht zu haben.
Al-Quraischi soll laut Guardian einer der letzten Überlebenden aus dem innersten Kreis rund um al-Baghdadi sein und somit auch ein im IS legitimierter Vollstrecker dessen politischen und religiösen Nachlasses.
Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi soll Klarname sein
Der Klarname des neuen IS-Terrorführers Al-Quraischi dürfte eigentlich Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi sein. Er soll aus dem Irak stammen, allerdings kein Araber, sondern ein Turkmene sein, der in der Stadt Tall Afar (westlich von Mosul) geboren wurde. Auch soll er kein ehemaliger Offizier aus dem Sicherheitsapparat Saddam Husseins sein, wie die meisten anderen IS-Terrormilizführer, sondern, wie Al-Baghdadi, ein studierter moslemischer Theologe.
Der neue IS-Führer hat auch interessante familiäre Bindungen zu einer anderen extremistischen Organisation im Nahen und mittleren Osten. Al-Quraischis Bruder Adelb Salbi soll sich laut Guardian in der Türkei befinden. Er soll dort hoher Repräsentant der Irakischen Turkmenenfront sein, einer jener Milizen, die Ankara unter Erdogan nach 2003 im Nordirak organisierte und finanzierte, um seinen Einfluss dort zu sichern.