Welch Überraschung: Jene 21-Jährige, die ihren gleichaltrigen Freund und dessen Cousin (25) angestiftet haben soll, den eigenen Vater zu überfallen und auszurauben, soll einer albanischen Familie entstammen, der noble Freund ist Serbe. Die Polizei hatte das skrupellose Balkan-Trio bald ausgeforscht, nun kommen immer mehr ungustiöse Details der irren Tat ans Licht.
Keine Lust auf Arbeit
Die Geschäfte des Vaters scheinen gut zu laufen – er betreibt einen Imbiss-Stand. Doch bei der Erziehung seines Sprösslings dürfte es grob gehapert zu haben. So soll das Töchterlein in ihrem Leben bisher noch keiner geregelten Arbeit nachgegangen sein und ein Lotterleben in Saus und Braus geführt haben. Statt Geschirr zu waschen, soll sie es weggeschmissen und neues gekauft haben, ganz ähnlich soll sie mit ihrer Designer-Kleidung verfahren sein, allfällige Wege sollen prinzipiell mit dem Taxi zurückgelegt worden sein.
Drohende Delogierung ließ teuflischen Plan reifen
Nachdem ihr der Vater – (zu) spät, aber doch – endlich den Geldhahn zugedreht hatte, drohte dem feinen Fräulein die Delogierung aus „ihrer“ Gemeindewohnung (auch die hatte sie vom Vater „geerbt“). Keine große Hilfe dabei war ihr Freund, denn der pflegte den gleichen Lebensstil wie sie. Und so heckte man einen teuflischen Plan aus: Wenn der Vater freiwillig nichts hergibt, müsse man ihm das Geld eben gewaltsam abnehmen.
Mit Metall-Meißel Kiefer gebrochen
Gesagt, getan: Am 14. Dezember 2019 sollen der Freund und sein Cousin maskiert den Vater vor dessen Wohnhaus in Wien-Hietzing überfallen, ihm mit einem zuvor eigens gekauften Metall-Meißel das halbe Gesicht eingeschlagen und ihm die in einer Aktentasche mitgeführte Monatslosung seines Bistros, rund 30.000 Euro, geraubt haben.
Mit Beute in Luxus-Suite Party gefeiert
Nachdem die beiden ihre „Auftraggeberin“ mit dem Auto in St. Pölten abgeholt hatten, mieteten sich die drei Herzerln – offensichtlich ohne die geringste Reue – in einer Luxus-Suite in einem Hotel in Wien-Brigittenau ein und ließen es dort ordentlich krachen.
Schlechte Maskierung – Opfer erkannte Freund der Tochter
Auf die Spur kam die Polizei dem Trio schon nach wenigen Tagen – durch einen Hinweis des Vaters, der seinen Verdacht trotz Jochbein-Fraktur und Kieferbruchs mitteilen konnte. Er hatte den Freund der Tochter unter seiner Maskierung erkannt. Die Tatwaffe hatte man zwar vorsorglich in der Donau entsorgt, doch Polizeitaucher förderten sie wieder zutage. Die drei Tatverdächtigen – es gilt die Unschuldsvermutung – sitzen in Haft. Ihnen drohen im Falle eines Schuldspruches jeweils bis zu 15 Jahre Haft. Quelle: oe24.at