Flug MH 17

Vor fünfeinhalb Jahre wurde das Flugzeug MH 17 über der Ukraine abgeschossen.

29. Dezember 2019 / 10:02 Uhr

Niederländischer und ukrainischer Ermittler in MH 17-Prozess abgezogen

Aufklärungsbedürftige Personalrochaden finden laut Onlinemagazin Telepolis vor dem im März beginnenden MH 17-Prozess sowohl in den Niederlanden als auch in der Ukraine statt. Die Maschine der malaysischen Fluglinie, Flug 17 (MH 17), war am 17. Juli 2014 über der Ukraine abgeschossen worden. Dabei starben 298 Menschen. Seitdem beschuldigen sich die Ukraine und Russland wechselseitig dafür verantwortlich zu sein.

Fred Westerbeke, derzeit noch leitender Staatsanwalt in den Niederlanden soll mit 1. April 2020, also wenige Wochen nach Prozessbeginn, neuer Chef der Polizei in Rotterdam werden.  In der Öffentlichkeit wird das in den Niederlanden mit einer notwendigen Rochade an der Spitze der Amsterdamer und Rotterdamer Polizei erklärt, wobei Westerbeke dem nun nach Amsterdam wechselnden bisherigen Rotterdamer Polizeichef Frank Paauw nachfolgen soll.

“Russlandspur” als Anlass

Hinter den Kulissen wird allerdings in Justiz- und Polizeikreisen gemunkelt, dass Weserbeke bisher zu sehr die sogenannte „Russland-Spur“ als Absturzgrund verfolgt habe, und hier ein Richtungswechsel „von oben“ gewünscht sei.

Doch auch in der Ukraine wurde der bisher leitende Staatsanwalt als Chefermittler abgezogen.

Hauptbelastungszeuge ausgetauscht

Dazu kommt, dass der bisherige Hauptbelastungszeuge Wladimir Zemak zwischen der Ukraine und Russland in einem Gefangenaustausch in seine Heimat zurückgeschickt worden ist. Zemak, dem die Beteiligung an einer Terrororganisation der russlandfreundlichen “Volksrepublik Donezk” und das Verstecken des Buk-Systems vorgeworfen wurde, war seinerzeit vom ukrainischen Geheimdienst nach Kiew entführt worden.  Dort “plauderte” er das Verstecken des Buk-Systems aus und belastete weitere russische Verdächtige. Im Gegenzug soll er Hafterleichterungen und Strafverschonung angeboten bekommen haben.

Der neuen ukrainischen Regierung war der ukrainisch-russische Gefangenenaustausch allerdings wichtiger als der MH17-Zeuge. Jetzt befindet sich Zemak wieder in Donezk und dürfte von der Ukraine auch gar nicht mehr ausgeliefert werden. Damit ist er für den Strafprozess in den Niederlanden nicht mehr greifbar.

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