Dieses Jahr jährt sich die völkerrechtswidrige Abspaltung von Südtirol zum hundertsten Mal. Dem Mainstream gilt die Einheit Tirols hundert Jahre später als eine absurde Vorstellung, ja als eine romantische Utopie von Rechten, Ewiggestrigen und Unbelehrbaren. Dabei erscheint bei einer Betrachtung der einfachen Zahlen vieles anders.
Die Anzahl der Bewohner steigt stetig
Es gab noch nie so viele Deutsche in Südtirol wie heute. Dies liegt in erster Linie an dem ständigen Bevölkerungswachstum der Region. 1910, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, lebten rund 250.000 Menschen in Südtirol. Trotz aller Vertreibungen und Umsiedlungen, die mit Ende des Ersten Weltkrieges bis in die 1960er Jahre stattgefunden haben, stieg die Bewohnerzahl Südtirols stetig an. Bereits in den 1950er Jahren knackte man die Grenze von 300.000, in den 1970er Jahren die 400.000, bei der letzten großen Volkszählung 2011 zählte man über 500.000 Bewohner.
Seit Jahrzehnten sehen die Zahlen gut aus
Äquivalent zur steigenden Bevölkerungszahl stieg auch die absolute Anzahl an Deutschen. Während es 1910 etwa 225.000 Deutsche in Südtirol gab, liegt die Zahl heute bei etwa 315.000. Wer nun glaubt, dass sich der prozentuale Anteil gegenüber den Italienern stark verringert habe, irrt. Nach den Weltkriegen und der radikalen Italienisierungspolitik ist der Prozentsatz natürlich gesunken. Während er 1910 bei 89 Prozent lag, sank er bis 1953 auf 61,9 Prozent. Seitdem bleibt diese Zahl jedoch konstant. Bis 2011 ist die Zahl sogar leicht auf 62,2 Prozent gestiegen.
Zahl der Italiener sinkt
Interessant ist auch die Zahl der Italiener. Diese ist prozentual, anders als manche vermuten würde, seit den 1960er Jahren stetig am Sinken. Während sie 1961 mit etwa 34 Prozent ihr Rekordhoch erreichte, sank sie bis 2011 um fast ein Drittel auf etwa 23 Prozent. Somit leben heute fast nur ein Drittel so viele Italiener wie Deutsche in Südtirol. Anders als noch 1953, als mehr als halb so viele Italiener wie Deutsche dort lebten.
Auch “neue Bewohner” kommen hinzu
Am stärksten steigt unbestreitbar die Anzahl derjenigen, die bei Volkszählungen als “Sonstige” geführt werden. 1971 noch mit 0,1 Prozent geführt, stieg ihr Anteil bis 2011 auf sage und schreibe über zehn Prozent. Diese Gruppe besteht aus den unterschiedlichsten Völkern, einen beachtlichen Anteil machen Albaner und Marokkaner aus. Sicherlich ist dies eine besorgniserregende Entwicklung. Sicher ist jedoch auch, dass die deutsche Volksgruppe dadurch weiter gestärkt wird. Denn die “Sonstigen” bestehen aus den unterschiedlichsten Gruppen, die oftmals selbst untereinander verfeindet sind. Sinkt der Italieneranteil gleichzeitig und bleibt der Deutschenanteil konstant, bilden die Deutschen mit ihren über 60 Prozent Bevölkerungsanteil die maßgebliche Leitkultur.
Die Zukunft Südtirols bleibt offen
Unter der neuen Einwanderung leidet daher am meisten die italienische Gemeinschaft. Südtirol entfernt sich damit seit Jahren immer mehr von der italienischen Regierung in Rom. Trotz anhaltender Schikanen, bildet die deutsche Gemeinschaft nun schon seit vielen Jahrzehnten eine kulturelle Bastion, die nicht kleiner zu kriegen ist.
Die Geschichte hat gezeigt, dass es alles andere als eine Utopie ist, dass sich eine Region wie Tirol wiedervereinigt. Wir reden von einer weitgehend autonomen Region, in der nach hundert Jahren die “Minderheit” gestärkt ist wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. In der mehr Deutsche wohnen als je zuvor.