Ende September waren es noch 20.000 Klima-Bewegte, die für „Fridays for Future“ in Stuttgart auf die Straßen gingen. Jetzt, bei nur noch zehn bis 15 Grad Celsius Tageshöchsttemperatur, kommen keine 0,5 Prozent davon mehr. Im Schnitt raffen sich gerade einmal 100 Demonstranten auf.
Verzweifelte Organisatoren
Jonathan Heckert, der 17-jährige „Fridays for Future“-Aktivist, versteht die Welt nicht mehr. Laut Stuttgarter Zeitung ist der Schüler frustriert. Die deutschlandweit 1,4 Millionen Teilnehmer an der Klima-Demo am 20. September haben „ja nichts gebracht“. Heckert ist natürlich mit dem Klimapaket der Bundesregierung nicht zufrieden. Es geht ihm nicht weit genug, obwohl es auch seine Eltern sind, die deshalb künftig noch mehr Steuern zahlen müssen. Und der Druck von der Straße lässt nach – nicht nur im grünen Baden-Württemberg.
Seit den Herbstferien gibt es nicht mehr jeden Freitag eine Veranstaltung mit Demonstration. „Wir machen das vor allem, um Kapazitäten zu sparen, weil sich der Aufwand nicht mehr in Streikzahlen widerspiegelt“, sagt Jonathan Heckert. „Aber gestreikt wird trotzdem weiterhin wöchentlich.“ Das nennt man Einsicht.
Licht dämmert
Aber ein Licht scheint zu dämmern. Immerhin stellt der Jugendliche fest:
Die Fronten sind verhärtet. Oft geht es bei Diskussionen über die Klimakrise um persönliche Dinge, und es wird am Thema vorbei geredet. Wir wollen wieder zurück zu einer Diskussion, die sich auf wissenschaftliche Fakten stützt.