Sebastian Kurz gespiegelt

Sebastian Kurz kann links genauso gut wie rechts. Milliardär Martin Schlaff sieht für ihn dabei keine „ideologischen Hürden“.

14. November 2019 / 12:03 Uhr

Roter Milliardär Schlaff hält Kurz für Hoffnungsträger linker Politik

Einen ziemlich eigenwilligen Einfall hatte das linke Nachrichtenmagazin profil für seine Ausgabe zum 30-jährigen Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Mit dem Milliardär Martin Schlaff setzte man auf acht Seiten – darunter zwei ganzseitige Fotos – ausgerechnet einen Mann in Szene, der durch Geschäfte mit der DDR-Diktatur den Grundstein seines Reichtums gelegt hatte.

Schlaff war stark im Osthandel tätig

Das Online-Lexikon Wikipedia vermerkt dazu:

Mit der Handelsfirma Robert Placzek AG war Schlaff vorwiegend im Osthandel tätig und pflegte gute Kontakte zu den Spitzen der Deutschen Demokratischen Republik und zur Kommunistischen Partei Österreichs.

Interview über die DDR und HC Strache…

Auch profil verweist in der Einleitung des Interviews auf Schlaffs frühere Geschäfte:

Martin Schlaff war vor dem Mauerfall ein gern gesehener Gast in Ostberlin. Der Wiener Unternehmer galt als einer der wichtigsten Handelspartner der DDR. 30 Jahre später spricht er erstmals überhaupt über das Geschäft mit dem SED-Regime. Und verrät, warum er sich in Heinz-Christian Strache getäuscht hat.

…und auch über die „Neue ÖVP“ von Sebastian Kurz

Interessanter für den profil-Journalisten Michael Nikbakhsh war möglicherweise der zweite Aspekt, wenngleich hier auch davon nicht die Rede sein soll, sondern von der bemerkenswerten Einschätzung, die der bekennende SPÖ-Wähler Schlaff über die Wandlung der ÖVP unter Sebastian Kurz zu Protokoll gibt. Auf die Frage, ob die ÖVP nicht zu weit nach rechts abgedriftet sei, antwortet der bekennende Sozialdemokrat:

Die neue ÖVP ist viel weniger ideologisch als die alte ÖVP. Sie kann auch genauso gut weiter nach links kommen. Politik ist bekanntlich die Kunst des Machbaren. Ich sehe hier keine große ideologische Problematik. Die jungen Konservativen sind gesellschaftspolitisch wesentlich liberaler als ihre Vorgänger. Vor 20 Jahren wäre ein ÖVP-Bundeskanzler, der unverheiratet in einer Beziehung lebt, undenkbar gewesen.

Kickl attestiert „inhaltliche Beliebigkeit“

Eine Analyse, die sich demnächst bestätigen könnte, sollten die Koalitionsverhandlungen der ÖVP mit den Grünen zu einem erfolgreichen Abschluss führen. Sie deckt sich auch mit jüngsten Aussagen von FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl, der den ÖVP-Spitzen eine „gewisse inhaltliche Beliebigkeit“ und ein „breites Spektrum an diametralen Positionen“ attestiert, die sie innerhalb sehr kurzer Zeit eingenommen hätten.

https://www.facebook.com/fpoe/videos/528371038000217/

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