Mutmaßlich aus politischer Dankbarkeit dürfen die beiden Ibiza-„Aufdecker“ Bastian Obermayer und Frederik Obermaier eine Vorlesung am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität halten. Die ganze Aktion für die beiden Redakteure der Süddeutschen Zeitung läuft unter dem Titel „Theodor Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus“ in drei aufeinanderfolgenden Vorlesungen am 2., 9. und 16. Dezember:
Geleakt oder gelenkt – Wie man mit anonymen Whistleblowern, überbordenden Leaks und interessengeleiteten Informanten umgeht
Gemeinsam stark – Chancen und Grenzen kollaborativer Recherchen
Im Visier – Legale und illegale Angriffe auf investigative Recherchen, und wie man sich davor schützt
“Vierte Macht” Medien droht Politik und Wirtschaft
Geradezu eine indirekte und sehr behutsam ausgesprochene Drohung der vierten Gewalt Medien wird in diesem Zusammenhang durch den Journalismus-Professor und diesjährigen Leiter der Theodor Herzl-Dozentur, Folker Hanusch, ausgesprochen. Wenn man sich Geheimdienstaktionen wie das „Ibiza-Video“ und die dadurch ausgelösten innenpolitischen Verwerfungen ansieht, dann gewinnen solche Drohungen an Gewicht:
In Zeiten, in denen Politik und Wirtschaft immer mehr versuchen, Journalismus zu umgehen, zeigen Obermayer und Obermaier, wie wichtig es ist, dass Journalismus die Mächtigen kontrolliert und hinterfragt.
Und die beiden „Ibiza-Aufdecker“ nicht minder bescheiden:
Wir veröffentlichten nur Geschichten, die eine gesellschaftliche Relevanz haben.
Interessant auch, dass Florian Klenk vom österreichischen Falter und ein weiterer Süddeutsche-Redakteur ebenfalls bereits diese “Theodor Herzl-Dozentur” innehatten.