Einen besonderen Fang konnte die Wiener Polizei am Samstag in der Kleingasse in Wien-Landstraße machen. Nicht weniger als 39 Kokain-Kugeln konnte sie im ausländischen Suchtgiftmilieu beschlagnahmen.
Als eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Fiakerplatz die Kleingasse entlang fuhr, bemerkte sie zwei Männer, die eine offensichtlich verdeckte Verkaufshandlung abwickelten. Da der Verdacht auf einen Rauschgifthandel auf offener Straße nahe lag, verfolgte man die beiden mutmaßlichen Täter. Einer der beiden, ein 29-jähriger serbischer Staatsangehöriger, konnte gefasst und trotz heftiger körperlicher Gegenwehr festgenommen werden. Er hatte 39 Kokain-Kugeln in unterschiedlicher Größe sowie Bargeld bei sich.
Immer häufiger Serben als Drogendealer unterwegs
In den letzten Monaten häufen sich die Zugriffe bei serbischen Drogenhändlern in der Bundeshauptstadt. Neben Schwarzafrikanern und Afghanen sind die Serben und andere Balkanesen schon seit Jahren in harter Konkurrenz zu den seit Mitte der 1990er-Jahre lange Zeit monopolartig agierenden Schwarzafrikanern im Drogenhandel aktiv. Wobei die Fäden nach wie vor von nigerianischen Banden gezogen werden.
Alte Quellen, wechselnde Vertriebe
Kokain kommt über den Atlantik vorwiegend aus Kolumbien bzw. Brasilien, wo es eine große nigerianische Gemeinde gibt, meist über private Jachten über Spanien nach Europa, Heroin fast ausschließlich aus Afghanistan (98 Prozent der Weltproduktion), wo alle Umerziehungsprogramme der Schlafmohn-Bauern seitens der Amerikaner und Vereinten Nationen bisher nichts nutzten. Die Drogenbarone zahlen für das Kilo Schlafmohn einfach deutlich mehr als für ein Kilo Karotten, Erdäpfel oder Weizen.
Österreicher fast nur als Konsumenten aktiv
Die Balkanesen sind vor allem beim Heroin näher am Ursprung als die Nigerianer beim Kokain, und so mischt sich der Vertrieb ja nach Nation oder Verkaufsgeschick. Aber auch bei Cannabis, Marihuana und anderen Drogen haben beide Gruppen die Hände im Spiel. Österreicher kommen als Drogenhändler nur in untergeordneter Rolle zum Zug, hauptsächlich aber als Konsumenten.