Der Umweltverband „Bund“ sorgt mit seiner neuesten Studie für Aufregung. Demnach könnten allein durch den Strukturwandel 360.000 Arbeitsplätze in der Automobilindustrie in Deutschland wegfallen – das sind 45 Prozent der Arbeitsplätze in der Autobranche.
Diskrepanz zu Fraunhofer-Institut
Der „Bund“ sieht damit fast dreimal so viele Arbeitsplätze in Gefahr wie das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO noch vor einem Jahr, das eine Verringerung der Arbeitsplätze in dieser Branche um 125.000 bis ins Jahr 2030 erwartete. Der Umweltverband rät Politik und Wirtschaft, sich frühzeitig um den Aufbau neuer Arbeitsplätze „jenseits des Mobilitätssektors“ zu bemühen.
In der Studie werden größere Fortschritte bei der Produktivität erwartet; sie würden eine Reduktion der Arbeitsplätze von aktuell 800.000 Stellen auf 650.000 bedeuten. Weitere 160.000 Stellen würden wegen der Elektroautos hinfällig, da ihre Herstellung weniger Arbeitskräfte als herkömmliche Fahrzeuge benötige. Außerdem wurde in die Studie die Wirkung der politischen Maßnahmen eingerechnet: Wenn künftig mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel oder neue Mobilitätsdienste umsteigen, würden 50.000 Stellen in der Autobranche entfallen.
Unsichere Umweltverband-Prognosen
Doch ob die Prognosen des linken Umweltverbands eintreffen, darf angesichts der Trefferquote anderer „Bund“-Studien bezweifelt werden. Dessen Feststellungen zum Nahverkehr etwa offenbaren, dass dort keine reale Vorstellung hinsichtlich Betrieb, technischen Möglichkeiten und den jeweiligen regionalen Grenzen der „gewünschten Steigerung“ des Beförderungsvolumens im jeweiligen Nahverkehrsbereich besteht. Stattdessen allerdings massive Wunschvorstellungen eines Vereins, der auch Mitglied beim linksextremen „Attac“ ist oder mit „Brot für die Welt“ kooperiert.