Standesgemäß für eine ehemalige Arbeiterpartei mit seinem Porsche 911 räumte der bisherige SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda die Parteizentrale in der Löwelstraße. Mit diesem Luxusgefährt aus den Werkshallen der deutschen Automobilindustrie fuhr Drozda nach seinem Rücktritt als Parteimanager vor, um seine persönliche Habe abzutransportieren.
Drozda war seit Jahrzehnten als Mitglied der sogenannten Toscana-Fraktion, die sich unter Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky in der SPÖ etabliert hatte an den Schalthebeln der Macht.
Drozda: Karriere eines Edel-Sozialisten?
Begonnen hatte Drozdas Karriere in der österreichischen Sozialdemokratie Anfang der 90iger Jahre. Nach einem Studium der Volks- und Betriebswirtschaft war er Geschäftsführer des roten Trotzdem-Verlag. Dann folgten Karrierestufen über die Österreichische Nationalbank ins Kabinett der Bundeskanzler Franz Vranitzky und Viktor Klima 1993 bis 1998. Im Jahr 1998 wurde Drozda kaufmännischer Geschäftsführer des Wiener Burgtheaters, 2008 Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien.
Im Jahr 2016 wurde er Kultur- und Medienminister, 2018 Bundesgeschäftsführer der SPÖ. Damit hat er die lupenreine Karriere eines Edel-Sozialisten vollzogen, dem man wohl auch das Fahren mit einem Porsche 911 nicht verwehren kann. Dass er mit Luxus-Uhren und der Verwendung von Staatseigentum, wie eines teuren Bildes, für Unmut sorgte, ficht ihn offensichtlich nicht an.