Neue Indizien, dass ÖVP-nahe Kreise bereits zu einem frühen Zeitpunkt mit Drahtziehern und mutmaßlichen Mittätern in der Causa „Ibiza-Video“ in Kontakt standen, erhalten jetzt durch einen Bericht des linken Nachrichtenmagazins Profil neue Nahrung. Ein ÖVP-naher Berater, mutmaßlich soll es sich um Daniel K., den ehemaligen Pressesprecher von Ex-ÖVP-Bundesparteiobmann und Finanzminister Josef Pröll handeln, soll von Rechtsanwalt Ramin M. 2015 kurz vor der Wien-Wahl eine Haarprobe von Heinz-Christian Strache zum Kauf angeboten bekommen haben.
Der Berater wird von Profil folgendermaßen zitiert:
Im Sommer 2015 ist der Anwalt auf mich zugekommen. Er hat mir Fotos vorgelegt, von denen er behauptete, sie würden die Übergabe von Schwarzgeld an die FPÖ belegen. Neben den Fotos hat mir der Anwalt auch ein Plastiksackerl mit einer Haarprobe gezeigt, die belegen sollte, dass Strache kokst. (Anm.: Strache hat den Konsum von Drogen stets vehement bestritten, es gibt auch keine Beweise dafür.)
Gleichzeitig wollte Ramin M. dem ÖVP-Berater auch mutmaßlich belastendes Fotomaterial über den damaligen FPÖ-Bundesparteiobmann anbieten.
ÖVP-Berater soll nicht auf das Geschäft eingegangen sein
Der ÖVP-Berater soll jedenfalls nicht auf das angebotene Geschäft eingegangen sein. Es soll dann keine weiteren Kontakte zu Ramin M. gegeben haben. Der ÖVP-Berater ist aber nicht nur mit Ramin M. in Kontakt gestanden, sondern hatte und hat intensive Kontakte zum SPÖ-nahen Rechtsanwalt Daniel Lansky, den ehemaligen Chef und Förderer von Ramin M. Im Rahmen der Österreichisch-Israelischen Handelskammer, der Daniel Lansky vorsteht, kam es zu entsprechenden Kontakten.
Dort trat übrigens auch der ÖVP-IT-Berater Avi Kravitz auf, der den mutmaßlichen Datenklauskandal in der ÖVP-Zentrale als Experte bearbeitet hat.