Wenn in Wien endlich der Gratis-Kindergarten kommt, dann kommt er um Jahrzehnte zu spät. Letzter Beleg dafür war gestern erst die Statistik über Kinder mit Sprachschwierigkeiten. Jedes zehnte Kindergartenkind mit deutscher Muttersprache und knapp 60 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund sind sprachlich nicht ausreichend vorbereitet, um in der Schule bestehen zu können. Unter den Kindern, die nicht in den Kindergarten gehen, ist die Lage noch schlimmer: 16 Prozent der muttersprachlichen und 81(!) Prozent der Zuwanderer-Kinder sprechen schlecht Deutsch. Dass bei dieser Studie aus 5 Bundesländern Wien die Zahlen noch negativ beeinflusst hat, ist meine starke Vermutung.
Insofern sollten sich Häupl und die Wiener SPÖ schämen, dass sie es mit ihrer familienfeindlichen Politik so weit gebracht haben. Generationen von Kindern haben dadurch Defizite, die nicht mehr aufzuholen sind. Jetzt gilt es, gerade in Wien die Sprachförderung im Kindergarten in den Vordergrund zu stellen. Und vor allem muss sichergestellt sein, dass das Kindergarten-Angebot auch angenommen wird – vor allem von den ausländischen Familien.
Dass die propagandistische Vermarktung des Gratis-Kindergartens durch die Wiener SPÖ nach jahrzehntelangem familienpolitischem Tiefschlaf eine ziemliche Peinlichkeit ist, meint auch ein Wiener Bürger, der seinem Bürgermeister Häupl folgenden Brief geschrieben hat:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Ich bedanke mich auf das Herzlichste für die gute Nachricht, dass der Kindergarten bald für alle Kinder gratis ist. Da ich bereits 65 Jahre alt bin und kein Kind im fraglichen Alter habe, kommt Ihre geschätzte Erfolgsmeldung für mich etwas zu spät. Aber ich hatte vor fast 4 Jahren die Kosten des Kindergartens für meinen Enkel übernommen. Leider, leider geht er seit letztem September bereits in die Schule. Trotzdem bedanke ich mich nochmals für diese Leistung. Endlich sind die Inländer in diesem Punkt den Ausländern gleichgestellt. Durch Gespräche mit anderen Müttern oder Vätern weiß ich, dass Türken und andere wertvolle Zuwanderer nur einen Bruchteil von meinem Betrag bezahlt haben. Nochmals vielen Dank, denn man kann mit der sozialistischen Erziehung nicht früh genug beginnen. Hochachtungsvoll Ein Wiener Bürger |
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