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1. Mai 2010 / 12:05 Uhr

Steuerbuch mangels Erfolg nicht mehr fremdsprachig

Das Finanzministerium veröffentlicht jedes Jahr ein „Steuerbuch“ mit Tipps für die Arbeitnehmerveranlagung. Die Steuerbücher 2008 und 2009 wurden neben der Amtssprache Deutsch auch in anderen Sprachen, wie etwa Kroatisch oder Türkisch aufgelegt. Das aktuelle „Steuerbuch 2010“ wurde mangels Effizienz bei den Migranten nicht mehr übersetzt. Stattdessen setzt Finanzminister Pröll nun auf Mitarbeiter mit Migrationshintergrund.

Rund 42.000 Euro fielen für den Druck der fremdsprachigen Steuerbücher im Jahr 2008 und 2009 an. Der Großteil der Drucke wurde jedoch hausintern getätigt, was in der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Bernhard Vock zu keinen konkreten Zahlen führte. Rechnet man jedoch die 23.736 Euro für den Satz und die 41.709 Euro für die Übersetzung der Druckwerke dazu, kommt man insgesamt auf 107.445 Euro für 104.000 Steuerbücher in diesen beiden Jahren.

Zum Vergleich: 2008 fielen für die in Amtssprache verfassten Steuerbücher Gesamtkosten von etwa 47.796 Euro an. 2009 trotz kleinerer Gesamtauflage 85.430 Euro.

Das aktuelle „Steuerbuch 2010“ umfasst eine Auflage von 540.000 Stück und verursacht Gesamtkosten von 177.100 Euro. Nachdem in den vergangenen Jahren die Nachfrage nach fremdsprachigen Hilfen zur Arbeitnehmerveranlagung stark gesunken ist, wie Josef Pröll eingestehen musste, wurde das Druckwerk in diesem Jahr nicht mehr in mehreren Fremdsprachen produziert.

„Die fremdsprachigen Steuerbücher konnten die Anfragen auf den Finanzämtern nicht reduzieren. Die Migrantinnen und Migranten mit Sprachbarrieren waren somit dennoch auf die Auskünfte in den Infocentern angewiesen“, so Pröll in der dazugehörigen Anfragebeantwortung. Er setzt nun verstärkt Mitarbeiter mit Migrationshintergrund in den stark frequentierten Finanzämter ein, damit „jeder einzelne Lohnsteuerzahler von den im Steuerrecht enthaltenen Entlastungen bestmöglich profitieren kann.“

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