Auch in Österreich ist die Problematik des Drogenkonsums allgegenwärtig – der aktuellste "Bericht zur Drogensituation in Österreich" gibt Aufschluss über Konsum, Handel und Auswirkungen illegaler Drogen. Laut aktuellen Erkenntnissen sanken deren Konsumraten deutlich – auch die Anzeigen gingen zurück. Handlungsbedarf besteht hauptsächlich in der allgemeinen Suchtprävention, die auch legale Substanzen bzw. substanzungebundene Süchte umfasst und in Österreich zunehmend regionalisiert wird.
2008 trat die Novelle des Suchtmittelgesetzes in Kraft: Während potentiell gefährliche Ersatzdrogen wie beispielsweise die Kräutermischung "Spice" verboten und die verordneten Substitutionen nun zentral überwacht werden, wurde der geregelte Anbau von Cannabis zur Wirkstoffproduktion für Arzneimittel ermöglicht.
Erwischt werden nur die kleinen Fische
Die illegale Produktion und Vermarktung von Cannabis jedoch war ein Schwerpunktthema des Berichtes: Hier wird offenbar, dass über 90 Prozent der Anzeigen sich auf geringe Mengen, also auf Endkonsumenten, beziehen. Laut Innenministerium erfolgt die Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität unabhängig von der Art der Suchtmittel – was wahrscheinlich der Grund dieses so hohen Prozentsatzes der "kleinen Fische" ist. Jeder fünfte Österreicher hat mindestens einmal Cannabis konsumiert, bei den jungen Erwachsenen sind es bis zu 40 Prozent
Auch die Erreichbarkeit von Drogen für Jugendliche gibt Anlass zur Sorge: Cannabis – die meistkonsumierte illegale Droge – wird von 35 Prozent als ziemlich bzw. sehr einfach verfügbar bezeichnet. An Wein oder Sekt kommen gar 80 Prozent der Jugendlichen problemlos, an harte alkoholische Getränke 56 Prozent.
Grundsätzlich hat sich der Verkauf illegaler Drogen in den letzten Jahren vom Straßenverkauf hin zum persönlichen, telefonisch vereinbartem Umsatz verschoben.