Als wären noch nicht genug Unregelmäßigkeiten und Manipulationen bei den Heeresreformplänen von Verteidigungsminister Darabos festgestellt worden, ist jetzt der nächste gravierende Fehler publik geworden. „Der Standard“ berichtet in seiner heutigen Druckausgabe, dass das Sportbudget im Lieblingsmodell des Ministers nicht einberechnet ist. 129 Millionen werden im Jahr 2011 für die Sportförderung ausgegeben. Um diese Summe ist das Freiwilligenheer also auf jeden Fall teurer als das aktuelle Bundesheer, selbst wenn die auf Geheiß des Ministers schöngerechneten Annahmen der Realität standhalten sollten.
Foto: bundespraesident.in / flickr
Entdeckt hat den „Fehler“ FPÖ-Sportsprecher Herbert Kickl. Gegenüber dem Standard erklärt er: „Der Sportminister schlägt bei seinen Rechentricksereien zur Finanzierung des Berufsheers einfach die Gelder, die jetzt für den Sport in seinem Ressort zweckgebunden sind, dazu. Der Sport soll offenbar künftig auf Null gestrichen werden."
Darabos ein Blindgänger mit enormer Sprengkraft
Deutlich zu sehen also, dass die Rechnung wieder nicht stimmt. „Darabos ist mit seinen Tricks vielleicht ein guter Taschenspieler. Als Minister ist er absolut untauglich“, stellt Kickl im Gespräch mit Unzensuriert.at fest. Und weiter: „Darabos wird nicht nur das Bundesheer sondern auch die Sportförderung ruinieren. Es ist selten, dass ein Blindgänger eine solche Sprengkraft besitzt.“
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Die FPÖ wird wohl dem gescheiterten Verteidigungs- und Sportminister in der Sondersitzung des Nationalrats zum wiederholten Mal das Misstrauen aussprechen. Das würden mittlerweile sogar einige ÖVP-Abgeordnete gerne. Michael Ikrath sagt – ebenfalls im heutigen „Standard“ -, er erwarte sich als Milizoffizier, „dass der Minister den fähigsten Mann, nämlich General Entacher, mit der Reform betraut. Tut er das nicht, dann darf er sich nicht wundern, wenn ich ihm als Offizier und Abgeordneter mein Vertrauen entziehe.“ Dass sich Darabos trotz allem nicht wundern wird müssen über die ÖVP, dafür will Ikraths Kollege und ÖVP-Wehrsprecher Norbert Kapeller sorgen. Er ist zwar auch der Meinung, dass sch Darabos einen Misstrauensantrag verdient hätte. Wenn einer kommt, wird er aber nicht zustimmen, denn: „In der Regierung gibt es ein größeres Ganzes.“ Kapeller sitzt zwar zur Erinnerung im Parlament und nicht in der Regierung, aber von der Wendigkeit her kann er mit dem Verteidigungsminister locker mithalten.