Bereits vor einigen Wochen musste die Elektronikfirma Sony, die die Kunden ihrer Videospiele online vernetzt und auch Inhalte über das Internet zum Kauf anbietet, einen schweren Hackangriff der Gruppe "Anonymous" einstecken – jenes Kollektiv, das sich laut eigenen Angaben für die Freiheit im Internet einsetzt. Nachdem Sony, trotz vielerlei Bedenken, den Online-Betrieb aufgenommen hat, wurde der Konzern nun auf einer anderen Flanke attackiert.
Bild: Screenshot der Presseaussendung
Das Film-Studio "Sony Pictures" vertreibt unter anderem von Sony produzierte Filme, die online erworben werden können. Eine Gruppe von Computerspezialisten, die unter dem Namen "Lulz Security" für "mehr Spaß im Internet" sorgen will, hat deren Website gehackt und die persönlichen Informationen von Millionen von Usern erbeutet – komplett mit Passwörtern, Bestellungen und Account-Daten. Weiters sind die Hacker im Besitz von Music-Codes und Gutscheinen, mit denen sich Medien gratis herunterladen lassen.
Lulz Security veröffentlichte anlässlich des Hacks eine Presseaussendung und verhöhnte den Konzern offen: "Unser Ziel hier ist nicht, uns als Meisterhacker darzustellen, deswegen enthüllen wir folgendes: SonyPictures.com wurde durch eine einzige SQL-Injection besiegt, eine der primitivsten und gewöhnlichsten Schwachstellen, wie wir inzwischen alle wissen sollten. Von einer einzigen Attacke konnten wir auf ALLES zugreifen."
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Die Organisation, die sich selbst mit einer gehörigen Portion Selbstironie betrachtet, veröffentlichte auf ihrer Website – für jedermann zugänglich – auch Datensätze von Sonybmg aus Belgien und Holland, dem amerikanischen Fernsehsender PBS.org sowie Fox.com, und einer britischen Bankomatenfirma. Der scheinbare Mangel an Ernsthaftigkeit der Website wird durch ein fröhliches Piratenlied unterstrichen. Auch der Slogan "Laughing at your security since 2011!" trägt zur öffentlichen Diffamierung der Hack-Opfer bei.