Das Wahlergebnis der am 07.07.2011 abgeschlossenen Schülvertreterwahlen für das Schuljahr 2011/2012 manifestiert einmal mehr, dass es dringend eine dritte Kraft in der österreichischen Schülervertretungslandschaft braucht. Bei den bundesweit zu vergebenden Mandaten in den neun Landesschülervertretungen vereinigt die schwarze Schülerunion nicht weniger als 123 der insgesamt 160 zu vergebenden Mandate. Die rote Aktion kritischer Schüler hält bei 29 Sitzen. Lediglich vier Vertretungsmandate waren parteipolitisch nicht zuordenbar und vier weitere wurden an deklarierte Unabhängige vergeben.
Bundesschülervertretung 28 zu 1
Ob ihnen das auch bewusst ist?
Foto: Jens Rötzsch / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
In der Bundesschülervertretung, dem bundesweiten Gremium aller Landesschulsprecher der einzelnen Schulsektoren war das Ergebnis noch ernüchternder. Dort steht ein einziger Unabhängiger gleich 23 schwarzen Schülerunionisten und fünf roten „kritischen“ Aktionisten gegenüber. Dass hier eine parteipolitisch unabhängige Willensbildung im Sinne einer unabhängigen Interessensvertretung gegenüber der rot-schwarzen Bundesregierung erfolgen kann, ist damit auch in den nächsten zwei Jahren nicht zu erwarten.
Dritte Kraft ist mehr denn je gefragt
Um eine wirkliche Interessensvertretung der österreichischen Schülerinnen und Schüler zu garantieren, ist deshalb die Etablierung einer dritten Kraft notwendiger denn je. Wie etwa in den Interessensvertretungen der Wirtschafskammer, Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer oder Hochschülerschaft wäre es im Interesse einer wirklichen Sachpolitik, wenn sich hier etwas Neues konstituieren würde.