Am Dienstag sammelten sich Kopten aus ganz Europa vor dem EU-Parlament in Straßburg zu einer Demonstration, um auf die Christenverfolgung direkt an den Grenzen Europas hinzuweisen. Nach einer öffentlichen Kundgebung überreichten die europäischen Kopten dem EU-Parlamentspräsidenten Jerzy Burzek ein Manifest, in dem verstärkter Einsatz der EU für die Sicherheit der ägyptischen Christen verlangt wird.
Franz Obermayr setzt sich für die Sicherheit der Christen ein.
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Der freiheitliche Europaabgeordnete Franz Obermayr wurde von der koptischen europäischen Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern, die sich nicht um die prekäre Lage der Christen kümmern, teilt Obermayr die Anliegen der Kopten: "Es ist untragbar, wenn an der Grenze zu Europa Christen dahingeschlachtet werden und die EU wegschaut. Das ist kein Einzelfall sondern ein Dauerzustand, der sich noch dazu seit der Revolution im vergangenen Januar verschärft hat. Die EU hat genug Möglichkeiten, außenpolitischen Druck auszuüben, man muss nun endlich den Mut haben, diese Möglichkeiten auch zu nutzen." Unter anderem fordert Obermayr das Aussetzen der EU-Entwicklungshilfe, sollte die Gewalt gegen Christen in Ägypten nicht beendet werden.
Der zunächst in Europa so populäre Arabische Frühling droht nun, seinen revolutionären Charakter zu verlieren und die dort ansässigen Menschen unter islamistische Herrschaft zu zwingen. Europa muss daher dazu beitragen, bei der Entwicklung neuer Machtstrukturen auf die Prinzipen der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit zu achten.