Trotz der wirtschaftlichen Erholung in der Putin-Ära hat die Brutalität des Übergangs zur Marktwirtschaft und zum Liberalismus in der russischen Gesellschaft viel Schaden verursacht. Kriminalität, Korruption, weit auseinanderklaffende Einkommensverhältnisse und soziale Benachteiligung sind wohl die augenscheinlichsten Negativa dieser Gesellschaft, die das Wiederaufleben von Sympathien für die Kommunistische Partei in Russland erklären können.
Foto: Schekinov Alexey Victorovich / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
So deklarieren sich heute 6 Prozent der Russen sich als aktive Unterstützer der russischen Kommunistischen Partei, mehr als 20 Prozent sympathisieren mit ihr. Diese Zahlen wurden von einem russischen Meinungsforschungsinstitut bekanntgegeben. Demnach setzen sich die Anhänger der Kommunistischen Partei größtenteils aus Angehörigen der Arbeiterklasse, aus älteren Menschen und solchen mit niedrigerem Bildungsniveau zusammen.
Die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion starke Opposition der Bürger zur Kommunistischen Partei ist mittlerweile ziemlich verstummt; hingegen ist die Zahl der Russen, die sich der Kommunistischen Partei gegenüber als neutral einstufen, im Zunehmen begriffen: sie stieg im letzten Jahrzehnt von 39 auf 48 Prozent an.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2007 wurde die KP mit 11,57 Prozent der Stimmen und 57 von 450 Duma-Abgeordneten zweitstärkste Kraft. Die Putin-Partei „Einiges Russland“ dominiert das Parlament mit 64,3 Prozent und 315 Sitzen klar. Die nächsten Wahlen finden am 4. Dezember statt.