Der Euro ist in der bisher schwersten Krise, weil Griechenland angeblich pleite ist. Beim Einkauf im Rüstungssektor sind die Griechen aber fleißig auf Shoppingtour, allein für französische Kriegsschiffe geben die Hellenen 1,2 Milliarden Euro aus. Wo das Geld her kommt, weiß keiner. Gut zu Halloween passt nun die neueste Hiobsbotschaft, über die der Kurier berichtet: Acht Milliarden wurden in den vergangenen Jahrzehnten an Tote überwiesen.
Rente ging an betrügerische Angehörige
Pensionszahlungen an Tote bringt Milliarden.
Foto: arnocastelli / flickr (CC BY-NC-ND 2.0)
Pensionszahlungen an Tote sind weder in Österreich, geschweige denn in Griechenland neu. Doch der Betrug in Griechenland dürfte weit größere Dimensionen gehabt haben, als bisher angenommen. Das Geld ging in den meisten Fällen an betrügerische Angehörige der Verstorbenen, die die Toten – zumindest auf dem Papier – einfach länger leben ließen. So hat der größte Pensionsfonds des Landes im vergangenen Jahrzehnt bis zu acht Milliarden Euro für Tote überwiesen. Der Direktor des staatlichen Versicherers IKA, Rovertos Spyropoulos, hatte dies laut Kurier eingeräumt. Er sagte auch: „Wir werden das Geld zurückfordern, bis auf den letzten Euro.“
Das Land mit den meisten 100-Jährigen
Da kann man dem Mann nur Glück wünschen. Die Pensionszahlung an Tote ist ja nicht der einzige Sozialbetrug, der im schuldengeplagten Griechenland für Schlagzeilen sorgt. Auch mit Krücken, die von der Krankenkasse bezahlt werden, soll Missbrauch getrieben worden sein, bei dem sich viele Hellenen bereicherten. Erst im August war bekannt geworden, dass der Penisonsfonds die Zahlungen für 1473 Senioren gestoppt hatte, die in Wirklichkeit nicht mehr lebten. Bei der darauffolgenden Untersuchung wurde entdeckt, dass 9000 Rentner über 100 Jahre bei der Rentenkasse registriert waren – demnach hätte Griechenland die höchste Rate von Über-100-Jähriger weltweit. Doch bei einer Volkszählung im Jahr 2001 waren nur 1700 Menschen dieses Alters registriert worden.