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7. November 2011 / 09:03 Uhr

Nein zum Androsch-“Volks”begehren!

Androsch und FaymannDie Unterschriften für das Bildungsvolksbegehen von Hannes Androsch laufen aktuellen Medienberichten zufolge eher zäh. Die Bevölkerung scheint das Kalkül dahinter zu durchschauen. In Wirklichkeit ist es die taktische Finte eines zweifelhaften Promi, der seiner SPÖ helfen will. Inhalt: Österreich steht in Sachen Bildung am Abgrund, wir müssen jetzt einen Schritt vorwärts machen. Man geht also besser nicht hin.

Androsch und Faymann

Androsch und Faymann

Hannes Androsch (links) macht mit seinem Volksbegehren Politik
für die SPÖ von Kanzler Werner Faymann.
Foto: Werner Faymann / flickr

Das „Volksbegehren Bildungsinitiative“, wie es offiziell heißt, mit dem Untertitel „Österreich darf nicht sitzenbleiben“ umfasst zwölf Punkte. Einige davon (mehr Ganztagesschulen, Augenmerk auch auf die Kindergärtner, mehr Geld für die Unis) sind grundsätzlich positiv und sehr diskussionswürdig. Manches ist zu diffus formuliert, z. B. die „Besserstellung der Lehrer“.  Dass die Lehrer vor allem auch eine Besserstellung in der ganz simplen Form der Erhöhung ihres Status im Klassenzimmer benötigen würden, man ihnen also nicht ungestraft auf der Nase herumtanzen darf, findet keinerlei Erwähnung. Und das ist auch kein Zufall, ist diese Initiative des Alt-Sozialisten doch von einem ganz anderen Geist geprägt. So soll das Sitzenbleiben abgeschafft werden. Natürlich muss der Stoff der Nichtgenügend-Fächer in der nächsthöheren Klasse nachgelernt werden, sagen die Befürworter. Realistischerweise wird aber niemand wieder eine Klasse zurückversetzt werden. Es gibt also keinerlei Konsequenz mehr für eine nicht genügende Leistung, das ist wie eine Fußballliga ohne Absteiger, der Qualitätsabsturz ist unausweichlich.

Noch mehr Multikulti in den Schulen

Für das neue Bildungssystem wird auch gefordert, „kulturelle Vielfalt als Bereicherung“ zu begreifen und noch mehr muttersprachliche Betreuer einzusetzen. Das Multikulti-Chaos soll also noch mehr angeheizt werden. Gleichzeitig wird als eines der wenigen wirklich konkreten Ziele die Erhöhung des Akademikeranteils pro Jahrgang von derzeit 22 % auf 40 % im Jahre 2020 verlangt. Das kann eigentlich nur mit noch intensiverem Noten-Nachschmeißen bewerkstelligt werden. Die Zahl der beim AMS unvermittelbaren Akademiker soll also noch hinaufgeschraubt werden.

Wer unterschreibt, unterschreibt automatisch auch all diese Irrsinnigkeiten. Und es ist auch kein „Volks“begehren. Jene Menschen, die „etwas“ gegen den Bildungsverfall unternehmen wollen, werden missbraucht. In Wirklichkeit soll der schwarze Koalitionspartner unter Druck gesetzt werden, die alles nach unten nivellierende Gesamtschule lupenrein und flächendeckend einzuführen. Ein Platzen der Koalition will man nicht herbeiführen, weil die SP bei Wahlen bereits den Verlust von Platz 1 an die FPÖ riskiert. Also agiert man lieber „basisdemokratisch“.

Schuldenminister sorgt sich um die Zukunft

Und der Initiator dieses perfiden Schachzuges spricht ebenfalls kein bisschen für eine Unterschrift: Hannes Androsch mag vielleicht auch ohne seine Netzwerke ein erfolgreicher Unternehmer sein, fremdes Geld war bei ihm jedenfalls alles andere als gut aufgehoben. Obwohl er während der goldenen Siebziger, des wirtschaftlich üppigsten Jahrzehnts der gesamten österreichischen Geschichte, Finanzminister war, schaffte er kein einziges Budget ohne Minus und bescherte uns einen Schuldenberg, an dessen Zinsen noch jene Generationen würgen werden, um die Androsch sich heute so sorgt. 1981 musste Androsch als Finanzminister zurücktreten, weil SP-nahe Staatsbetriebe seiner Steuerberatungskanzlei Aufträge zugeschanzt hatten, 1988 als CA-Generaldirektor nach einer falschen Zeugenaussage in einem Untersuchungsausschuss. 1991 wurde schließlich seine Verurteilung wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig. Heute will sich ausgerechnet Hannes Androsch als Weltverbesserer wichtigmachen…

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