Mit frisch gegeltem Haar und voller Elan wirbelt Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz neuerdings durch Österreichs Schulklassen. Mit von ihm rekrutierten Promi-Migranten, sogenannten "Integrationsbotschaftern", und einer Journalistenschar im Schlepptau, setzt er sich mediengerecht in Szene. Vordergründig sollen die Promi-Migranten die Kinder zu besseren Schulleistungen anspornen, doch ein weiteres Ziel der PR-Aktion scheint zu sein, der Öffentlichkeit das Bild einer heilen Multi-Kulti Welt vorzugaukeln. Was dabei vor allem offenbar wird ist, dass man nicht nur in diesen Schulen österreichische Kinder bereits mit der Lupe suchen muss.
Staatssekretär in Multi-Kulti-Schule in Linz: "Das hat mir Mut gemacht"
Foto: Integrationsstaatssekretariat Österreich / Wikimedia
(CC BY-SA 3.0)
So titeln zum Beispiel am 25. Oktober die Oberösterreichischen Nachrichten ihren Bericht über Kurz' Besuch in der Otto-Glöckel-Schule in Linz. 96 Prozent der Schüler haben dort ausländische Wurzeln. Beglückt lächelnd beugt sich der Staatssekretär zu einem Mädchen mit Kopftuch herunter. Hier fühlt sich Kurz sichtlich wohl, ist doch ihr zur Schau gestellter Islamismus Zeichen gelungener Integration in unsere Kultur und Gesellschaft. Wie sich die verbliebenen vier Prozent österreichische Schüler in der Klasse fühlen, lässt der Bericht unerwähnt.
Ein ähnliches Bild zeichnet die Tageszeitung Heute. Staatssekretär Kurz ist am 27. Oktober auf Besuch in der Hauptschule Pöchlarnstraße in Wien, seiner bereits fünften Schulvisite dieser Art. Hier haben 92 Prozent der Schüler Migrationshintergrund, in der 1C-Klasse haben 2 von 22 Kindern österreichische Wurzeln. "Sie kommen super miteinander aus…." wird Klassenvorstand Nicole Bosnar zitiert. Zufrieden konstatiert Kurz, dass "die meisten fließend Deutsch sprechen".
Wie „super“ alle in Wirklichkeit miteinander auskommen, zeigte unzensuriert.at am Beispiel des Bundeslandes Salzburg auf, wo laut Salzburger Landesschulratspräsident „enorme Mittel, Mühen und Maßnahmen aufgewendet werden müssen, damit ein lebbares Miteinander ermöglicht werden kann.“ Aber so etwas passt wohl nicht in die heile Multi-Kulti Welt des Staatssekretärs und seiner Medienbegleiter.