Wien Energie hat offenbar Geld wie Heu. Egal, was in Wien passiert, der stadtnahe Energieversorger ist überall präsent. Als Sponsor von Fußballvereinen genauso wie als Geldgeber für Kulturevents. Die Kunden zahlen das alles mit ihrer Strom- und Gasrechnung. Damit genug Kohle da ist, greifen die Verantwortlichen des Unternehmens mitunter auch zu ungewöhnlichen Maßnahmen, wie jetzt E-Control in seinem Jahresbericht feststellt.
und schadet dadurch den Kunden.
Foto: Gunnar Ries / flickr/ CC BY-NC-ND 2.0)
E-Control ist etwas Ähnliches wie der Rechnungshof. Diese Behörde, die dem Wirtschaftsminister unterstellt ist, kontrolliert in erster Linie, ob die österreichischen Energieversorger sich an die Wettbewerbsregeln halten. Aber es können auch Kunden, die sich von den Firmen geprellt fühlen, bei E-Control um Hilfe bitten. Das sei bei den Kunden von Wien Energie in der Vergangenheit sehr oft geschehen, kann man im Jahresbericht der E-Control auf Seite 132 nachlesen. Anfragen zur Nachverrechnung bei Gas- und Stromverbrauch wären zum Dauerbrenner geworden. Konkret heißt es im Bericht:
Meist ging es darum, dass bei der Anmeldung des Kunden zwar der Stromvertrag, allerdings nicht der Gasvertrag oder umgekehrt im Verrechnungssystem erfasst wird. In den Folgejahren wird zwar der Zählerstand jährlich ermittelt, eine Rechnungslegung erfolgt jedoch nicht. Zu dem Zeitpunkt, wo der Fehler entdeckt wird, übermittelt Wien Energie den Kunden hohe Nachverrechnungen über mehrere Jahre, wobei hier die 3-jährige Verjährungsfrist seitens Wien Energie prinzipiell nicht Berücksichtigung findet. Erst wenn sich die betroffenen Kunden an die Schlichtungsstelle wenden und Wien Energie auf die Verjährungsfrist hingewiesen wird, erfolgt eine Rechnungskorrektur unter Berücksichtigung der Verjährungsfrist. In vielen Fällen ergibt die Rechnungskorrektur eine Gutschrift von mehreren tausend Euro.
Nicht zu fassen. Wer sich nicht aufregt und auf sein Recht pocht, der wird von Wien Energie schamlos abgezockt. Wo Rot an der Macht ist, wie in Wien, regiert die soziale Kälte