Die Krankenhäuser haben kein Geld. Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) ist die finanzielle Lage derart angespannt, dass die Ärzte streiken. Trotzdem wird nicht sinnvoll gespart, sondern im Gegenteil neue Belastungen überlegt. Kaum zu glauben, aber wahr: Eine Arbeitsgruppe im Gesundheitsministerium setzt sich mit Sprachproblemen der Patienten auseinander und möchte Dolmetsch-Dienste in Spitälern einführen.
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FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein lehnt diese Pläne entschieden ab. Diesbezügliche Überlegungen seien nicht nachvollziehbar. „In Österreich ist Deutsch die Amtssprache. Was sollen die Krankenhäuser noch alles bezahlen? Integration ist eine Bringschuld der Zuwanderer. Ich vermisse den Aufschrei des Integrationsstaatssekretärs gegen derartige Pläne“, so Belakowitsch-Jenewein. „Ich gehe nicht davon aus, dass deutschsprachige Touristen in türkischen Spitälern in den Genuss eines solchen Übersetzungsdienstes kommen.“
Allerdings sei zu befürchten, dass auch dieser Plan von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) in die Realität umgesetzt werde. Denn eine neue Arbeitsgruppe im Ressort beschäftige sich bereits mit dieser Angelegenheit. „Ich rechne damit, dass Minister Stöger, der mit `Pille danach‘ und Abtreibungspflicht mit Vorliebe ideologische Projekte verfolgt, auch gegen die Interessen der österreichischen Patienten agieren wird, für deren Behandlung das Geld dann immer knapper wird.“ Stöger habe mit der Gesundheitsreform und der finanziellen Absicherung der Sozialversicherung ausreichend zu tun, er müsse sich nicht auch noch um die Sprachprobleme der Zuwanderer kümmern.