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30. Dezember 2011 / 20:38 Uhr

Roter Präsident kassierte für Rapid Eurofigther-Millionen

Viele Jahre hindurch kritisierten SPÖ-Spitzenpolitiker vom damaligen Bundesparteiobmann Alfred Gusenbauer abwärts den Beschaffungsvorgang im Zusammenhang mit den Eurofigthern von der Firma EADS im Jahre 2002. Gegenüber dem politischen Gegner wurden Verdächtigungen erhoben, strafrechtliche Vorwürfe formuliert und der Verdacht der verdeckten Parteienfinanzierung und Schmiergeldzahlung ventiliert. Gleichzeitig hinderte dies aber Spitzenrepräsentanten der SPÖ nicht, in ihrer Funktion als Sportfunktionäre Sponsoringgelder in Millionenhöhe aus dieser Ecke zu kassieren. Bestes Beispiel dafür: der Wiener Fußballtraditionsklub Rapid und sein hochpolitisch besetzter Vereinsvorstand.

Rapid und sein rotes Vereinsmanagement

Seit vielen Jahren ist der Wiener Traditionsverein Rapid durch ein SPÖ-nahes Management dominiert. Der ehemalige Wiener SPÖ-Stadtrat und Finanzminister Rudolf Edlinger steht dem Verein seit 2001 als Präsident vor. Vorstandsmitglieder sind auch seit vielen Jahren der ehemalige SPÖ-Bundesgeschäftsführer und nunmehrige Verteidigungsminister Norbert Darabos, die SPÖ-Vizebürgermeisterin Renate Brauner oder der Casinos-Austria-Vorstand und ehemalige SPÖ-Abgeordnete Dietmar Hoscher. Damit ist der ehemalige Arbeiterfußballverein fest in sozialdemokratischen Händen. Dass sich daraus eine enge Bindung zur SPÖ-Bundes- und Stadtpolitik ergibt, versteht sich von selbst.

Edlinger und Co. kassierten ab 2003 jährlich eine Million

Obwohl diese SPÖ-Politiker 2002 gemeinsam gegen den seinerzeitigen Beschaffungsvorgang der Eurofigther-Abfangjäger heftig polemisiert hatten, fanden sie in ihrer Funktion als Rapid-Funktionäre nichts dabei, ab 2003 jährlich eine Million Euro vom Eurofigther Produzenten EADS zu kassieren. Bei einem in der Fachwelt geschätzten Jahresgesamtbudget von rund 11 Millionen Euro trug  EADS immerhin knappe 10 Prozent des Klubetats bei. Das Sponsoring von EADS an Rapid wurde freilich viele Jahre geheim gehalten. Erst als im Zuge des Eurofigther-Untersuchungsausschusses im Nationalrat die Zahlungen publik wurden, gaben die SPÖ-Repräsentanten die Geschäftsverbindung zu.

Kein Unrechtsbewusstsein, sondern fortgesetzter Bezug von EADS-Geld

Bei dem Geständnis des Bezugs der Eurofigther-Millionen für Rapid kam allerdings kein wirkliches Unrechtsbewusstsein auf. So erklärte Ex-SPÖ Finanzminister und Rapid-Präsident Rudolf Edlinger zu dieser brisanten Geschäftsverbindung:  "Das ist ein seriöses Unternehmen, 90 Prozent seiner Produkte haben nichts mit Waffen zu tun. Warum sollte man mit so einem Partner nicht weiter in Kontakt bleiben?" Insgesamt lief der Vertrag zwischen dem roten Fußballklub Rapid und EADS bis 2008, sodass nicht weniger als fünf Millionen Euro an Edlinger und Co. in Sachen „Sportpolitik“ flossen. Die SPÖ hat damit ihre Doppelmoral unter Beweis gestellt.

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