In Griechenland herrscht Empörung über angebliche Brandstiftungen durch türkische Geheimdienst-Agenten in den neunziger Jahren. Wie der frühere türkische Premierminister Mesut Yilmaz in einem Zeitungsinterview einräumte, seien Waldbrände auf Inseln der östlichen Ägäis als Teil von staatlich finanzierter Sabotage gelegt worden. Yilmaz bestritt die Aussagen nach Erscheinen des Interviews in der Zeitung Birgun umgehend, in Griechenland sind sie dennoch Thema Nummer eins.
haben. Ex-Premier Yilmaz bestritt jedoch diesbezügliche Aussagen.
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Laut Yilmaz sollen die Brandstiftung in jener Zeit stattgefunden haben, als seine Erzrivalin Tansu Ciller in den Jahren 1995 bis 1998 an der Spitze der türkischen Regierung gestanden war. Yilmaz selbst diente in den Neunzigern dreimal als Premierminister. In seinem Dementi äußerte sich Yilmaz dahingehend, dass er nur über angebliche Brandstiftungen durch griechische Agenten in der Türkei spekuliert habe, nicht aber umgekehrt.
In Griechenland ist dennoch eine Diskussion über Yilmaz‘ Aussagen entbrannt. Der Sprecher des Außenministeriums bezeichnete die Anschuldigungen als ernst, sie müssten nun untersucht werden. Der stellvertretende Parteiobmann der konservativen Partei Nea Dimokratia, Panos Panayiotopoulos, sprach von schweren Schatten über den griechisch-türkischen Beziehungen und verlangte volle finanzielle Wiedergutmachung, falls sich die Behauptungen als wahr herausstellen würden. Der Parteichef der rechtgerichteten LAOS-Partei, Giorgos Karatzaferis, sah sich durch Yilmaz‘ Bekenntnis bestätigt und bemerkte, dass man ihm Extremismus vorgeworfen hatte, als er als Abgeordneter türkischen Geheimagenten Brandstiftung in Griechenland vorgeworfen hatte.