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19. Jänner 2012 / 11:27 Uhr

ORF: Protest zwingt Pelinka zum Rückzug

BildDer rote Postenschacher um Niko Pelinka endet in einer Niederlage: Er zog seine Bewerbung für den Posten als Büroleiter des ORF-Generaldirektors zurück. Selbst die Mitarbeiter des ORF hatten sich gegen die politisch motivierte Besetzung gewehrt, sie hatten ein offizielles Protestvideo herausgegeben und 1316 Unterschriften für einen "unabhängigen Rundfunk" gesammelt. Der Widerstand hatte nun Erfolg, nun haben die zahlreichen anderen Bewerber eine Chance auf den Posten des Büroleiters.

 

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Wrabetz muss sich nach einem neuen Büroleiter umsehen.
Foto: Mathias Huter / wikimedia / public domain

Pelinka erklärte gegenüber der APA, die "andauernde öffentliche Debatte" über ihn habe "ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr akzeptabel ist." Tatsächlich hatte der Pelinka-Skandal sich mittlerweile über die Grenzen Österreichs hinaus verbreitet, das ORF-Protestvideo erreichte über 400.000 Aufrufe. Hauptkritikpunkt ist die politische Färbung des öffentlichen Rundfunks.

Niko Pelinka behauptet unterdessen, zu Unrecht wie ein Politiker behandelt zu werden, "obwohl ich nie einer war, keiner werden möchte, nie ein Mandat hatte." Selbst Michael Häupl verteidigte die Bewerbung für den Posten: "Was hat das mit der SPÖ zu tun?" Dabei hatte Pelinka bereits 2006 und 2008 in den Nationalratswahlen für die SPÖ kandidiert, ebenso wie in Wiener Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen. Selbst im Jahr 2010, in dem er als Stiftungsrat des ORF eigentlich unabhängig sein müsste, war er ein Kandidat in den Wiener Wahlen. Die Behauptung der Unabhängigkeit fand daher kaum Glauben bei den Bürgern, die politische Motivation Pelinkas sowie des Generaldirektors Wrabetz ist offensichtlich.

Zudem lud Pelinka noch am 9. Januar die Mitglieder des SPÖ-Stiftungsrates zu einer Besprechung in den SPÖ-Klubräumen im Parlament ein, nachdem er seinen Posten bereits zurückgelegt hatte, um für die Büroleiter-Stelle zu kandidieren. Diese Einladung ging jedoch nicht nur an Stiftungsrat-Mitglieder, sondern auch an die SPÖ-Spitze, vertreten durch Laura Rudas und Josef Cap. Die Verbindung zur SPÖ ist also nach wie vor fest geknüpft.

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