Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK) reiht sich ebenfalls in jene Ressorts der rot-schwarzen Koalitionsregierung ein, die Fördertöpfe und Inseratenbudgets an die eigenen Vorfeldorganisationen ausschütten. Dabei kommen teilweise eigenwillige Projekte zum Vorschein, die als förderungswürdig angesehen werden – von den roten Kinderfreunden bis zur schwarzen Parteiakademie. Bezahlt wird alles aus den Töpfen des Steuerzahlers. Eine Anfragebeantwortung gibt Einsichten in die Subventionspolitik unter Rot und Schwarz.
ÖVP-Schülerunion und rote Kinderfreunde
Foto: Manfred Werner – Tsui / Wikimedia (CC-BY-SA-3.0)
Von 2006 bis 2008 erhielt die ÖVP-nahe Schülerunion für die Organisation von Schülerkongressen zur Schulpartnerschaft insgesamt 7.000 Euro. Aus demselben Titel sowie für Schulpartnerschafts-Sommerkademien kassierten auch die roten Kindefreunde: von 2007 bis 2010 zusammen 5.000 Euro. 2007 gab es zusätzliche 5.000 Euro für eine Ausstellung „100 Jahre Kinderfreunde“ sowie ganze 30.000 Euro für ein Projekt „Demo-Pod“, das 2008 noch einmal mit 15.000 Euro finanziert wurde. Dazu kamen in diesem Jahr weitere 45.000 Euro für ein Projekt „DemoMOBIL“. Im Jahre 2011 wiederum wurden 15.500 Euro für ein Projekt „Schulsozialarbeit“ sowie 5.500 Euro für eine „Enquete Übergang vom Kindergarten in die Schule“ verteilt. Damit nicht genug wurden auch Inserate an die SPÖ-nahen Kinderfreunde in diesen Jahren vergeben – für insgesamt 24.100 Euro von 2007 bis 2011.
Pensionistenverband und Sozialistische Freiheitskämpfer
Neben den roten Kinderfreunden wurden aber auch der SPÖ-Pensionistenverband und die Sozialistischen Freiheitskämpfer in den Kreis der förderungswürdigen Vereinigungen im BMUKK aufgenommen. Die Freiheitskämpfer erhielten im Jahre 2007 2.000 Euro als Druckkostenbeitrag, der -Pensionistenverband im Jahre 2008 den Betrag von 1.000 Euro.
AktionsGemeinschaft und Politische Akademie der ÖVP
Im großkoalitionären Ausgleich wurde aber 2006 und 2007 auch die ÖVP-Studentenfraktion AktionsGemeinschaft (AG) und Politische Akademie der ÖVP mit Förderungen bedacht. So erhielt die AG im Jahre 2006 3.000 Euro als Druckkostenbeitrag für einen Taschenkalender. Die Politische Akademie wiederum durfte sich 2006 und 2007 über Mittel aus dem Denkmalschutz freuen. Für eine Teilsanierung des ehemaligen Springerschlössels flossen stoltze 78.700 Euro.
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