Mitten in die Wahlbewegung in Frankreich krachten die Schüsse des inzwischen durch einen Scharfschützen zur Strecke gebrachten Terroristen Mohamed Merah. Unmittelbar danach begannen die Spekulationen, wem die Attentate politisch nützen bzw. schaden würden. Die verbesserten Umfragewerte von Präsident Sarkozy lassen auch für Österreich einen interessanten Interpretations-Spielraum zu. Diesen hat das Humaninstitut Vienna im Rahmen einer Blitzumfrage zu erfassen versucht. 850 Personen wurden befragt.
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Dabei zeigt sich, dass die Österreicher die Terror-Gefahr auch für unser Land hoch einschätzen. 71 Prozent halten es für möglich, dass ein Terror-Killer auch bei uns zuschlägt. Für 27 bzw. 53 Prozent ist es „durchaus möglich “ oder „zu einem gewissen Grad“ so, dass wir auch in Österreich auf einem terroristsischen Pulverfass sitzen. Dabei sind 54 Prozent überzeugt, dass das Land auf Terroranschläge nicht ausreichend vorbereitet ist, nur 25 Prozent meinen das Gegenteil.
Die Gründe für die steigende Terrorgefahr sehen die Bürger als „Zeichen der Zeit“ (43 %) oder als „Folge der Globalisierung“ (31 %). 17 Prozent erkennen darin auch einen „Mangel an Demokratie“. Im Kampf gegen den Terrorismus setzen die Menschen auf jene politischen Kräfte, die mit Härte und strengen Gesetzen reagieren wollen. Für 36 Prozent können Rechtsparteien dem Terror am besten begegnen, 13 Prozent nennen Parteien der Mitte und nur zehn Prozent Linksparteien. Allerdings sind 41 Prozent der Meinung, dass keine Partei über wirkliche Rezepte verfügt.
Entsprechend fällt auch die Einschätzung aus, welche Partei von der Terrorangst profitieren könnte. 38 Prozent nennen die FPÖ, 29 Prozent die ÖVP. Dahinter folgen das BZÖ (15 %), die SPÖ (10 %) und die Grünen (8 %).