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1. Juni 2012 / 10:12 Uhr

Trotz Gesetz kommt neue Mega-Lobbyingagentur

Der Gesetzgeber müht sich, mit dem Lobbyinggesetz diesem in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten höchst erfolgreichen Geschäftszweig enge Schranken anzulegen. Die Spitzenlobbyisten in der Branche berührt dies wenig. Durch BUWOG-Causa und parlamentarischen Untersuchungsausschuss haben sie ihren größeren Konkurrenten aus der Vergangenheit, Peter Hochegger, erst einmal abgehängt. Nun machen sie sich zu neuen Ufern auf. Wolfgang Rosam und Dietmar Ecker möchten gemeinsam mit Monika Langthaler, Sophie Karmasin und anderen eine Mega-Lobbying- und PR-Agentur in Form einer Holdinggesellschaft gründen. Mit einem Beteiligungsmodell für Branchenfremde soll dann auch ordentlich Geld in die Kasse gespült werden. In der neuesten Ausgabe des Wirtschaftsmagazins Trend lüften Rosam und Ecker die zukünftige Geschäftsstrategie.

Rot-Schwarz-Grüne Kooperation in Sachen Lobbying

Bereits in der Vergangenheit waren Rosam und Ecker mit einer sogenannten "Leading Advisors Group" etwa mit der Ex-Grünen Monika Langthaler oder der ehemaligen ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat geschäftlich verbunden. Weitere Unternehmen, die dazu zählten, waren etwa die Agentur des ehemaligen Van der Bellen-Pressesprechers Lothar Lockl, der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier oder die Meinungsforscherin Sophie Karmasin. Nun möchten Rosam, der trotz bester SPÖ-Kontakte eigentlich dem ÖVP Lager zuzuzählen, ist und der ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Ecker noch einmal durchstarten. Wieder dabei ist auch die zuletzt häufig in die Schlagzeilen geratene Langthaler-Firma Brainbows. Offensichtlich lässt man sich von den gesetzlichen Maßnahmen der rot-schwarzen Bundesregierung nicht abhalten, das eigene Geschäftsmodell gewinnbringend umzusetzen. Man hofft weiterhin auf gute Honorare im Umfeld von Politik, Verwaltung und Wirtschaft für die neue Mega-Agentur.

Anlagevolumen wird auf bis zu 60 Millionen Euro geschätzt

Angelegt ist das persönliche Engagement von Rosam und Ecker auf zumindest sieben bis acht Jahre. Man rechnet mit Jahresumsätzen von 50 Millionen Euro jährlich. Neben Österreich möchte man auch die Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland als Märkte erobern. Neben dem eigenen persönlichen  Engagement will man auf dem Anlegermarkt bis zu 60 Millionen Euro erzielen. Als Rendite geht man von einer Verzinsung von 7,5 Prozent aus. Hohe Verzinsung und Wertsteigerung der Anteile sollen das Anlegerpublikum, das man bei Rechtsanwälten, Steuerberatern, Architekten und Zahnärzten vermutet, begeistern. Nach einer vorerst beschränkten Anlegerschaft träumen Rosam und Co. sogar von einem Börsegang im Segment „Small Caps“ in Wien oder Frankfurt.

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