Am 23. November wurde die „Bibliothek des Konservatismus“ in Berlin mit einem Festakt feierlich eröffnet. Als einzige wissenschaftliche Spezialbibliothek will sie erste Anlaufstelle für die Auseinandersetzung mit dem geisteswissenschaftlichen Phänomen des Konservatismus sein. Insgesamt umfasst der Bücherbestand derzeit 60.000 Bände. Organisiert und finanziert wird die Bibliothek von der gemeinnützigen Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), die von Caspar Freiherr von Schrenck-Notzing (1927-2009), dem langjährigen Herausgeber der konservativen Zeitschrift Criticon gegründet worden ist. Kern der derzeitigen Sammlung ist seine ursprüngliche private Forschungsbibliothek.
Von der Gegenrevolution bis zum Lebensrecht
Zu den thematischen Schwerpunkten der Sammlung zählen die Schriften der Gegenrevolution nach 1789, die konservativen Autoren und Periodika des 19. und 20. Jahrhunderts sowie die Gegenwartspublizistik. Das 20. Jahrhundert hat als Kernthema die Konservative Revolution (1918 bis 1932). Die jüngere und jüngste Schwerpunktsetzung umfasst das Thema „Lebensrecht“. Diese Bibliothek ist darüber hinaus Mitglied im Bibliotheksverbund der norddeutschen Bundesländer, im Deutschen Bibliotheksverband und in der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken.
Historiker Demandt hielt Festvortrag zu Oswald Spengler
Festredner der Bibliothekseröffnung war der Berliner Historiker Alexander Demandt. Er beschäftigte sich mit dem Werk des Philosophen Oswald Spengler, insbesondere der grundlegenden Publikation „Der Untergang des Abendlandes“. Demandt betonte, dass der echte Konservative offen für den Fortschritt sei und sich durch pragmatisches Handeln auszeichne.