Die linke Anwältin Anja Oberkofler hat Strafanzeigen gegen den Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) und einen muslimischen Arzt eingebracht. Dahinter stehen Aktivisten des „Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien“. Rechtsanwältin Oberkofler sieht laut Medienberichten den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt. Bei den erfolgten Beschneidungen würde es sich um einen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit von Personen handelt, ohne dass dies ein medizinischer Grund rechtfertige. Eine Einwilligung der Betroffenen sei ebenfalls nicht vorhanden, da diese zum Zeitpunkt der Beschneidung größtenteils minderjährig seien.
Die beiden Tatverdächtigen wurden nicht zufällig, sondern ganz bewusst ausgewählt. Bei Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister liege der Anzeige zugrunde, dass er mehr als 1.000 Beschneidungen an männlichen jüdischen Säuglingen in der Vergangenheit durchgeführt haben soll. Der muslimische Arzt soll ein eigenes Beschneidungszentrum in Wien betreiben, das auf rituelle Beschneidungen bei Muslimen spezialisiert ist. Er ist auch im Vorstand der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Neben dem Tatbestand der Körperverletzung wirft man den beiden Tatverdächtigen auch Verstöße gegen das Ärztegesetz vor.
Umtriebige Rechtsanwältin aus linksextremen Verhältnissen
Rechtsanwältin Oberkofler ist unter Juristen keine Unbekannte. Laut Homepage ihrer Kanzlei versteht sich die linke Juristin „als anwältin gesellschaftlich benachteiligter gruppen und deren interessenvertretungen.“ Darüber hinaus ist Oberkofler Vorsitzende des Vereins österreichischer Juristinnen. In der Vergangenheit publizierte sie etwa auch in der Monatszeitschrift der deutschen Rosa-Luxemburg-Stiftung „Utopie kreativ“. Oberkoflers Vater Universitätsprofessor Gerhard Oberkofler war Chef des Innsbrucker Universitätsarchivs und mehrmals Kandidat der KPÖ bei diversen Wahlen.