Ende des Jahres 2012 befreien sich die Bürger des krisengeschüttelten Griechenlandn von ihren Autos. Allein im Dezember haben bisher 70.000 KFZ-Besitzer ihre Fahrzeuge beim Verkehrsministerium abgemeldet. Damit sind die Abmeldungen gegenüber November gleich um 15 Prozent gestiegen. Bis 28. Dezember haben nur 60 Prozent der griechischen Autozulassungsbesitzer ihre KFZ-Steuer für 2013 bezahlt. Viele Griechen können sich trotz Hilfspaketen in Milliardenhöhe durch die Europäische Union, die Europäische Zentralbank und den Internationalen Währungsfonds die Verkehrssteuer fürs nächste Jahr nicht mehr leisten.
Warteschlangen vor den Finanzämtern
Lange Warteschlangen haben sich am letzten Amtstag des Jahres 2012 vor den zuständigen Finanzämtern in Athen und anderen Städten gebildet, wo sich griechische Bürger anstellen, um die Nummerschilder ihrer Autos abzugeben, damit sie 2013 keine KFZ-Steuer mehr bezahlen müssen. Um zusätzliche Finanzquellen im korrupten Griechenland zu erschließen hatte die Regierung die Automobilabgabe erhöht. Besitzer von 15 Jahre alten Autos müssen 130 Euro jährlich zahlen, Eigentümer von Luxusautos sogar 1.320 Euro.
Schwarzarbeit auf Rekordniveau
Die Schwarzarbeit hat indessen in Griechenland ein neues Rekordniveau erreicht. Nach Schätzung der Regierung in Athen arbeiten mindestens 35 Prozent der Griechen schwarz, 2011 waren es 29 Prozent, 2010 rund 25 Prozent. Durch die steigende Schwarzarbeit kommen immer weniger Einnahmen ins Budget, sodass Griechenland schon bald neue internationale Hilfsgelder benötigen könnte.