Unter den 70.000 Wiener Beamten ist der Unmut groß. Während ihr Chef, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), 2013 eine Gehaltserhöhung im Ausmaß von zwei durchschnittlichen Beamten-Monatsgehältern kassiert, gehen die kleinen Mitarbeiter der Stadt leer aus. Ihnen wird die Krise als Grund der Nulllohnrunde genannt.
“Das Argument der Finanzkrise ist nur zulässig, wenn es für alle gilt”, sagt Birgit Vanek, eine Bedienstete im Donauspital im Kurier. Für 1360 Euro netto bringt die Abteilungsleiterin Patienten täglich ihr Essen. Sie schiebt Betten durch Stationen und geht Ärzten zur Hand. “Ich liebe meinen Job, aber von der Politik bin ich enttäuscht”, bringt sie ihren Unmut zum Ausdruck.
Protest gegen Nulllohnrunde
Sie ist nicht die Einzige, die sich über den Umgang mit den Bediensteten der Stadt ärgert. Feuerwehrleute, Bademeister, Hortpädagogen und andere haben bereits mit ihrer Unterschrift gegen die Sparmaßnahme protestiert. Derweilen haben sich die Politiker gerade eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent genehmigt