Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kann sich freuen: Er spart 100 Milliarden Euro, ohne dass er finanzpolitisch strukturelle Reformen umsetzen muss. Die Last tragen ausschließlich die deutschen Sparer. Dies veröffentlichte das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Durch die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank bleiben dem deutschen Budget bis Mitte 2013 100 Milliarden Euro.
Das Sinken der Renditen für deutsche Staatsanleihen seit Ende 2008 hält bis heute an, sie liegen auf einem historischen Tiefstand. Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten haben heute oft bereits sogar negative Renditen. Anleger zahlen hier bereits dafür, dass sie der Bundesregierung Geld leihen dürfen. Aktuell gibt der deutsche Bundeshaushalt jedes Jahr Staatsanleihen in der Höhe von 250 bis 300 Milliarden Euro aus. Aber nicht nur der Bund, sondern auch Länder und Gemeinden profitieren von der Niedrigzinspolitik.
Inflation vernichtet Spareinlagen der Deutschen
Durch den inflationsbedingten Preisindex verlieren die deutschen Sparer Jahr für Jahr Geld. Wenn man Geld ein Jahr lang bindet, hat man am Ende des Jahres zwar nominell denselben Betrag auf der hohen Kante wie am Anfang – real ist der Wert durch die Inflation jedoch um 1,5 bis 2,0 Prozent gesunken. Passiert dies mehrere Jahre lang, so kann ein veranlagtes Vermögen deutlich sinken – und das ganz ohne den von oben verordneten Schuldenschnitt oder eine Vermögenssteuer.