Die Bonität des Euro-Rettungsfonds EFSF wird durch die Rating-Agentur Fitch zurückgestuft. Nach den Agenturen Standard & Poor s sowie Moody s wurde nun auch von Fitch das Triple-A auf “AA+” zurückgefahren. Der EFSF finanziert unter anderem die Hilfe für die maroden Euro-Länder Griechenland, Portugal, Spanien, Irland und Zypern. Letzte Woche, nach der Zurückstufung von Frankreich, war die Herabsetzung der Bonität für den EFSF nur eine Frage von Tagen. Neben der Bundesrepublik Deutschland ist nämlich Frankreich der wichtigste Gläubiger des EFSF. Paris hat weiter an Kreditwürdigkeit verloren, das nächste Krisenland Italien wurde sogar auf BBB zurückgestuft.
Folgt auf den EFSF bald der ESM?
Grund für die Herabstufung ist die Tatsache, dass eine langfristige Schuldentilgung des EFSF nicht mehr durch Triple-A-Staatsanleihen besichert ist, da Frankreich als zweitwichtigster Haftungspartner die Bestnote verloren hat. Aktuell sind im EFSF rund 440 Milliarden Euro als Haftungsrahmen vorgesehen. Im Rettungsschirm ESM beträgt dieser sogar 500 Milliarden Euro und kann durch “Barmittel” um weitere 500 Milliarden Euro aufgeblasen werden.
Künftig könnte aber auch der ESM sein derzeit noch bestehendes Triple-A verlieren, da nur noch Deutschland realökonomisch in der Lage ist, eingegangene Verpflichtungen zuverlässig zu bedienen. Sollten die anderen Euroländer noch schlechtere Bewertungen erhalten, könnte beim ESM die Bonität ebenfalls ins Rutschen geraten. Schlechte Nachrichten für den Nettozahler und Bürgen Deutschland, der am Ende wohl alleine gerade stehen muss.