“Mieten, die man sich leisten kann”, propagiert derzeit die SPÖ im Wahlkampf. Die Realität sieht in der Regel ganz anders aus. Seit drei Jahren wartet die mittlerweile 103 Jahre alte Maria W. auf die Zuweisung für eine Gemeindebauwohnung. Derzeit lebt sie in einer BUWOG-Wohnung in Penzing und zahlt für 63 Quadratmeter 873 Euro Miete. Sie ist auf einem Auge blind und Kriegsinvalide. Die Wohnung im ersten Stock erreicht sie, weil es keinen Lift gibt, nur mühsam über zahlreiche Stufen. Gepflegt wird sie von ihrem mittlerweile 72 Jahre alten Sohn. FPÖ-TV hat im aktuellen Magazin den Fall dokumentiert, der so gar nicht in die vollmundigen Versprechen von Kanzler Faymann passt, für leistbaren Wohnraum zu kämpfen.
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Frau W. wohnte vor vielen Jahren in einer Gemeindebauwohnung, zog aber aufgrund von Beschimpfungen der Hausmeisterin samt einer Drohung des Hausmeister-Gatten aus der Wohnung aus. Sie forderte allerdings eine Ersatzwohnung, die ihr aber nicht zugesprochen wurde. Zuletzt hieß es allerdings, Frau W. und ihr Sohn hätten mittlerweile doch wieder einen Anspruch.
Noch ein paar Jahre Geduld nötig
Die beiden – zusammen 174 Jahre – dürften wohl die Ältesten sein, die bei “Wiener Wohnen” auf eine Gemeindebauwohnung warten. Und sie werden weiter vertröstet. Zu ihrem letzten Geburtstag erhielt W. Besuch von der SPÖ-Bezirksvorsteherhin Andrea Kalchbrenner. Auf die Frage, wie es denn nun mit einer Wohnung aussehe, meinte Kalchbrenner mit Hinweis auf die Wohnungssituation in Wien, dass sich Frau W. noch mindestens vier oder fünf Jahre gedulden müsse. Der entsetzte Sohn will eidesstattlich festhalten, Kalchbrenners Aussage ebenfalls gehört zu haben.
Frau W. wurde übrigens für ihre jahrzehntelange treue Mitgliedschaft bei der SPÖ mit einer Urkunde geehrt. Unterschrieben hat sie Bruno Kreisky im Jahr 1973. Wie sie wohl jetzt über die Genossen – und vor allem über Werner Faymann – denkt?