Durch die Euro- und Bankenkrise ist der Zuspruch der Briten zur Europäischen Union weiter gesunken. Sie wollen eine zeitnahe Abstimmung über den Verbleib in der EU. Besonders stark ist der Widerstand in der bevölkerungsstarken Altersgruppe der über 50-jährigen. Mehr als zwei Drittel von ihnen wollen noch vor den nächsten Wahlen 2015 eine EU-Volksabstimmung.
Der konservative Ministerpräsident David Cameron, der sich in einer Koalitionsregierung mit den Liberalen befindet, möchte diese Abstimmung erst 2017 durchführen. Entscheidend ist jedoch auch, welche Haltung die oppositionelle Labour-Party einnimmt, die nach einem möglichen Wahlsieg 2015 diese Abstimmung dann umsetzen müsste. Deren Parteiführer Ed Miliband zögert jedoch mit einer deutlichen Zustimmung zu einem solchen Referendum.
45 Prozent der Briten sind klar für einen EU-Austritt
Ein Jahr vor der EU-Wahl und zwei Jahre vor der nächsten Unterhauswahl sind bereits 45 Prozent der Briten klar für einen Austritt aus der Europäischen Union. Lediglich ein Drittel votiert für einen Verbleib in der Gemeinschaft. Und diese Gruppe schrumpft von Monat zu Monat. Großer Sieger in der Diskussion über die Zukunft der Briten in der EU ist Nigel Farage. Als Chef der eurokritischen UKIP-Partei profitiert er von der wachsenden Kritik. Er kann mit vielen Stimmen bei den EU-und Unterhauswahlen rechnen, vor allem wenn die Abstimmung noch vier Jahre auf sich warten lässt.