Ein neuer “kranker Partner” kommt nun mit Riesenschritten auf die Europäische Union zu. Am 27. Juni soll zwischen der EU und der Ukraine ein Assoziierungsabkommen abgeschlossen werden. Auf dieser Grundlage erhoffen sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und seine Regierung offenbar das mittelfristige Schlüpfen unter einen “EU-Rettungsschirm”.
Die Ukraine ist nämlich in massiven Liquiditätsschwierigkeiten und damit defacto konkursreif. Der Internationale Bankenverband geht von einem massiven Ausfallshaftungspotential für potentielle Anleger aus. Der Kiewer Präsident Poroschenko hofft deshalb auf eine Schulden-Restrukturierung mit Hilfe der EU.
Mindestens 90 Milliarden Dollar Finanzierungsbedarf für Kiew
Aktuell gehen Finanzfachleute für Kiew von einem mittelfristigen Finanzierungsbedarf von mindestens 90 Milliarden Dollar bis 2018 aus. Bis dorthin sind rund 49 Milliarden Dollar an Altschulden in Form von Anleihen und Zinsen zu bedienen. Dazu kommt ein Mindestbedarf von weiteren 40 Milliarden Euro als Neuverschuldung. Ob die in die USA transferierten Goldreserven der Ukraine jemals wieder zurück kommen bzw. überhaupt noch vorhanden sind, ist ebenfalls fraglich.
Wie beim Griechenland-Abenteuer könnten auch diesmal wieder die Netto-Zahler aus dem Kreis der EU-Staaten bzw. vor allem deren Staatsbürger als Steuerzahler für die Ukraine blechen müssen.