Hart ins Gericht geht der langjährige EU-Kommissar Frits Bolkestein mit der aktuellen Entwicklung um EU und Euro. Bolkestein, der aus den Niederlanden und aus dem Lager der Liberalen stammt, nimmt sich gegenüber der Wochenzeitung Junge Freiheit kein Blatt vor den Mund. Vor allem die Eliten-Interessen, die im Zusammenhang mit der Euro-Politik gegen die Europäer durchgesetzt werden, sind dem erfahrenen Europapolitiker ein Dorn im Auge:
Die Eliten machen zuviel Geld mit dem Euro, eine Auflösung der Euro-Zone ist nicht in ihrem Interesse. Das ist das Problem: Die Eliten profitieren, die einfachen Leuten zahlen die Zeche. Zweitens, unsere Eliten haben sich ganz und gar der politischen Idee des Euro verschrieben. Es ist einfach schon viel zuviel politisches Kapital in das Euro-Projekt investiert worden. Auch hier fürchten sie zuviel zu verlieren, wenn sie ihren Fehler öffentlich einräumen würden.
Euro-Scheitern führt nicht zum Krieg in Europa
Sauer stößt Bolkestein auch Angela Merkels immer wieder gebetsmühlenartig ausgegebene Parole auf, dass ein Euro-Scheitern eine neue Kriegsgefahr für Europa bedeute. Und die Abqualifikation der Alternative für Deutschland (AfD) als rechtsradikal bezeichnet Bolkenstein als “pure Verleumdung”:
Unsinn! Das ist wie Frau Merkels Drohung, ohne den Euro gebe es Krieg in Europa. So macht man Kindern Angst: “Sonst holt dich der schwarze Mann!” So zu reden bedeutet, die europäischen Bürger wie Kleinkinder zu behandeln. Scheitert der Euro, wird weder die deutsche Wirtschaft zusammenbrechen, noch wird es Krieg in der EU geben. Bestellen Sie das Frau Merkel mit besten Grüßen von mir.
Ich bin mit Hans-Olaf Henkel von der AfD persönlich bekannt und ich sage Ihnen, daß man in Deutschland immer wieder versucht, seine Partei in eine rechtsradikale Ecke zu drücken ist die pure Verleumdung. Die AfD ist ganz bestimmt keine extreme Partei.